Fall Epstein: Prinz Andrew zeigt „null Kooperation“

Die US-Staatsanwaltschaft hat dem britischen Prinzen Andrew eine fehlende Zusammenarbeit bei den Ermittlungen zum verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein vorgeworfen. Der New Yorker Staatsanwalt Geoffrey Berman sagte gestern, der Prinz habe bisher „null Kooperation“ gezeigt. Auf eine Anfrage der Bundespolizei FBI habe Prinz Andrew nicht geantwortet.

Prinz Andrew
APA/AFP/Lindsey Parnaby

Pressekonferenz vor Epstein früherem Haus

Berman hielt eine Pressekonferenz vor dem früheren Haus Epsteins in New York ab. Prinz Andrew hat zugegeben, sich in der Vergangenheit dort aufgehalten zu haben. Der 59-Jährige hatte im November zugesagt, bei den Ermittlungen zum Epstein-Skandal zu helfen. Das britische Königshaus reagierte bisher nicht auf eine Anfrage zum Vorwurf des New Yorker Staatsanwalts.

Der einst mit Epstein befreundete Prinz hatte im vergangenen Jahr nach scharfer öffentlicher Kritik all seine öffentlichen Funktionen aufgegeben. Dem zweitältesten Sohn von Königin Elizabeth II. wird vorgeworfen, 2001 Sex mit einer damals 17-Jährigen gehabt zu haben, die von Epstein dazu gezwungen worden war. Der Prinz bestreitet die Vorwürfe.

Missglücktes Interview

Nach einem völlig missglückten Interview, mit dem er eigentlich seinen angeschlagenen Ruf wieder herstellen wollte, beschloss der Prinz, seine Aufgaben als Mitglied der Königlichen Familie vorerst ruhen zu lassen.

Epstein hatte sich im vorigen August in einem New Yorker Gefängnis das Leben genommen. Ihm wurde vorgeworfen, Dutzende Minderjährige missbraucht und zur Prostitution gezwungen zu haben.