Renault ernennt laut Zeitung de Meo zu Vorstandschef

Der frühere Seat-Chef Luca de Meo wird laut einem Medienbericht neuer Renault-Vorstandschef. Wie die französische Zeitung „Le Figaro“ heute berichtete, soll die Ernennung heute erfolgen. De Meo, der Anfang des Monats von seinem Chefposten bei Seat zurückgetreten ist, werde seinen Posten bei Renault allerdings erst im Juli antreten, fügte eine mit der Angelegenheit vertraute Person hinzu.

Der ehemalige Seat-Chef Luca de Meo
Reuters/Pierre Albouy

Der gebürtige Italiener de Meo war für den Job mehrere Wochen gehandelt worden. Streitigkeiten über seinen Vertrag und eine strenge Wettbewerbsverbotsklausel erschwerten den Wechsel, wie Insider zuvor der Nachrichtenagentur Reuters berichteten. Renault lehnte einen Kommentar ab.

Partnerschaft mit Nissan soll erneuert werden

Der verzögerte Antritt als CEO könnte für Renault einen ungünstigen Zeitpunkt darstellen: Der französische Autohersteller bemüht sich um eine Erneuerung seiner Partnerschaft mit Nissan. Der ehemalige Chef der Kooperation, Carlos Ghosn, wurde 2018 in Japan verhaftet, bevor er Ende 2019 in den Libanon floh. Er steht in Japan wegen Untreue und finanziellen Fehlverhaltens bei Nissan unter Anklage.

Der Renault-Vorstand hatte im vergangenen Oktober den Ghosn-Nachfolger und langjährigen -Verbündeten Thierry Bollore als CEO abgesetzt, Finanzchefin Clotilde Delbos übernahm die Funktion vorübergehend.