Weinstein-Prozess: Zeugin stützt Darstellung sexueller Übergriffe

Im Weinstein-Prozess hat eine Zeugin die Vorwürfe von Sexualverbrechen gegen den ehemaligen Filmmogul gestützt. Die ehemalige Mitbewohnerin einer der Hauptzeuginnen, Mimi (Miriam) Haleyi, schilderte heute vor dem obersten Gericht in New York, wie diese ihr nach einem mutmaßlichen sexuellen Übergriff Harvey Weinsteins von der Tat erzählt habe. Damit bestätigte sie Haleyis eigene Zeugenaussage von gestern.

Haleyi hatte geschildert, wie Weinstein sie 2006 in seinem New Yorker Apartment vergewaltigt und ihr Oralsex aufgezwungen habe.

Die Zeugin berichtete weiter, wie sie nach dem Gespräch mit Haleyi 2006 reagiert habe: „Ich sagte: ‚Miriam, das klingt nach Vergewaltigung.‘“ Sie erzählte auch davon, wie sie Weinstein damals in einem New Yorker Club zusammen mit Haleyi auf einer Veranstaltung gesehen habe. Er sei auf Haleyi zugegangen, habe sie umfasst und gesagt: „Das ist die heißeste Frau, die ich kenne.“

Anwältin stellte Detailfragen

Weinsteins Hauptanwältin Donna Rotunno versuchte, die Aussage mit Detailfragen unglaubwürdig erscheinen zu lassen. Ihre Frage, ob die Zeugin mit Haleyi vor dem Prozess gesprochen habe, wurde verneint. Sie habe seit mindestens 2007 nicht mehr mit ihr geredet, sagte die frühere Mitbewohnerin.

Gerichtszeichnung zeigt den Angeklagten Harvey Weinstein, Staatsanwältin Meghan Hast und die Zeugin Mimi Haleyi
Reuters/Jane Rosenberg

In dem Prozess geht es vor allem um Vorwürfe von Haleyi und Schauspielerin Jessica Mann, die Weinstein 2013 vergewaltigt haben soll. Der Ex-Filmmogul bestreitet alle Vorwürfe. Seine Verteidiger versuchen, die Glaubwürdigkeit der Zeuginnen infrage zu stellen. Am Ende entscheiden die zwölf Geschworenen über Schuld oder Unschuld. Bei einer Verurteilung droht Weinstein lebenslange Haft. Mehr als 80 Frauen haben Weinstein seit 2017 sexuelle Übergriffe vorgeworfen und damit die weltweite „#MeToo“-Bewegung ausgelöst.