Griechenland: „Schwimmende Barriere“ gegen Flüchtlinge

Griechenland will vor seinen Küsten mit „schwimmenden Schutzsystemen“ gegen Flüchtlinge vorgehen. Das griechische Verteidigungsministerium veröffentlichte gestern eine Ausschreibung für die Installation von Absperrmechanismen in der Ägäis, die im „Notfall“ gegen aus der benachbarten Türkei kommende Flüchtlinge eingesetzt werden sollen.

Es soll sich dabei um „Barrieren oder Netze“ mit einer Länge von knapp drei Kilometern handeln, die von den griechischen Streitkräften angebracht werden sollen.

Kosten von halber Million Euro

Die Systeme sollen nach Angaben der Behörden einen halben Meter aus dem Wasser ragen und mit blinkenden Lichtern ausgestattet sein. Die geschätzten Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich laut der Ausschreibung auf eine halbe Million Euro. Weitere Details teilten die Behörden nicht mit.

Seit 2015 erhält das griechische Einwanderungsministerium von der Armee logistische Unterstützung bei der Bewältigung der durch die Ankunft von Flüchtlingen entstehenden Aufgaben.

Im vergangenen Jahr war Griechenland das Land mit der höchsten Zahl von ankommenden Flüchtlingen in Europa. Mehr als 40.000 Menschen befinden sich derzeit in überfüllten Flüchtlingslagern auf den griechischen Ägäis-Inseln. Eigentlich haben diese Lager nur Kapazitäten für rund 6.200 Menschen. Hilfsorganisationen kritisierten in den vergangenen Monaten die dort herrschenden Zustände als unmenschlich.