Deutsche Bank mit Verlust von 5,7 Mrd. Euro

Der größte Konzernumbau in der Firmengeschichte hat bei der Deutschen Bank im vergangenen Jahr ein tiefes Loch in die Bilanz gerissen. Nach Steuern schrieb das Institut einen Verlust von 5,3 Milliarden Euro, wie es heute mitteilte.

Seit 2015 Verlust von 15 Mrd. Euro

Unter dem Strich – also nach Abzug von Zinszahlungen für Nachranganleihen – stand sogar ein Minus von 5,7 Milliarden Euro. Es ist der fünfte Jahresverlust in Folge. Seit 2015 verlor das größte deutsche Geldhaus damit insgesamt 15 Milliarden Euro. Von 2010 bis 2014 hatte es noch zusammengerechnet neun Milliarden Euro verdient.

„Wir haben einen hohen Verlust für 2019 bekanntgegeben – und trotzdem erleben Sie mich zufrieden und positiv gestimmt“, schrieb Vorstandschef Christian Sewing in einem Brief an die rund 87.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 70 Prozent der erwarteten Umbaukosten von gut sieben Milliarden Euro seien bereits verarbeitet.

Die Bank könne den Umbau mit den vorhandenen Mitteln stemmen und nun wieder wachsen. „Unsere neue Strategie greift“, sagte der 49-Jährige. In der Kernbank habe sich das Geschäft im vergangenen Jahr stabilisiert.

Mehr Erträge bei Vermögensverwaltung

Allerdings gingen die Erträge im vierten Quartal konzernweit um vier Prozent auf 5,35 Milliarden Euro zurück. Einbußen mussten die Unternehmensbank und das Privatkundengeschäft hinnehmen, dagegen legten die Erträge in der Vermögensverwaltung, die im Wesentlichen aus der Fondstochter DWS besteht, sowie im Investmentbanking zu.

Besonders gut ging im Schlussquartal der Anleihehandel. Die Erträge stiegen hier um fast ein Drittel auf 1,2 Milliarden Euro. Bei US-Rivalen wie JPMorgan und Goldman Sachs ging das Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren im Schlussquartal noch besser. Das lag aber auch daran, dass das vierte Quartal 2018 branchenweit besonders schwach ausgefallen war.