Coronavirus: Hongkongs Schulen bleiben bis März geschlossen

Aus Angst vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus sollen die Schulen in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong erst Anfang März wieder öffnen. Regierungschefin Carrie Lam kündigte heute an, dass Schulen mindestens bis zum 2. März geschlossen bleiben.

Damit haben die Behörden die Ferien auf einen Schlag um einen ganzen Monat verlängert. Ursprünglich hätte der Unterricht nach dem chinesischen Neujahr am kommenden Montag wieder beginnen sollen.

Grenzen zu China dicht

Bisher wurden zwölf Infektionen mit der neuen Lungenkrankheit in Hongkong nachgewiesen. Die Stadt hatte diese Woche seine Grenze für Chinesen aus der Volksrepublik weitgehend geschlossen. Zug- und Fährverbindungen wurden gekappt. Nachdem bereits keine Pauschalreisen mehr erlaubt waren, wurden auch alle Individualreisen ausgesetzt, sodass Reisende aus der Volksrepublik praktisch nicht mehr einreisen können.

Singapur untersagte Reisenden, die sich in jüngster Zeit in China aufgehalten haben, unterdessen die Einreise. Visa für Chinesen würden nicht mehr erteilt, so das Gesundheitsministerium von Singapur. Das soll ab morgen gelten und auch Transitreisende betreffen. Ausgenommen seien Bewohner von Singapur und Personen mit einer Arbeitserlaubnis.

Italien ruft Notstand aus

Auch in Europa werden Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Italien rief heute den nationalen Notstand aus, wie die Regierung in Rom bekanntgab. Die Maßnahme erlaubt im Wesentlichen die rasche Bereitstellung von Geldern und raschere Schutzmaßnahmen gegen eine Weiterverbreitung des Virus.

Zuvor hatten die italienischen Behörden die ersten Infektionsfälle im Land bestätigt, dabei handelt es sich um zwei Touristen aus China. Zuletzt hatte Italien alle Flüge von und nach China gestoppt. Der Notstand wird in Italien generell häufiger ausgerufen, etwa nach Erdbeben oder Unwettern.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rief wegen des Virus den internationalen Gesundheitsnotstand aus. Inzwischen wurden Hunderte Infektionsfälle in mehr als 20 Ländern gemeldet. Die chinesischen Behörden meldeten bis Freitag 213 Tote sowie knapp 10.000 Patienten.