Coronavirus: Auch Australien verbietet Einreise aus China

Wegen des Ausbruchs des Coronavirus hat die Regierung in Australien ein Einreiseverbot für Reisende aus China verhängt. Von dem Verbot ausgenommen seien australische Staatsbürger und Menschen mit ständiger Aufenthaltsgenehmigung sowie deren Angehörige, erklärte Premierminister Scott Morrison heute. Sie müssten sich bei ihrer Rückkehr ins Land aber in eine zweiwöchige „Selbstquarantäne“ begeben, so der Regierungschef weiter.

Das Einreiseverbot werde von den Grenzbehörden ab sofort umgesetzt, kündigte Morrison an. Das Außenministerium in Canberra verschärfte seine Reisehinweise für China und empfiehlt Australiern nun, auf Reisen in die Volksrepublik zu verzichten.

Morrisons Erklärung erfolgte einen Tag, nachdem bereits die US-Regierung ein Einreiseverbot für China-Reisende verhängt hatte. Auch das US-Verbot gilt nicht für Staatsbürger, Ausländer mit ständiger Aufenthaltsgenehmigung in den USA sowie deren enge Familienmitglieder. Das US-Außenministerium gab zudem eine Reisewarnung für China aus, worauf die Regierung in Peking mit scharfer Kritik reagierte.

Österreicher werden ausgeflogen

Sieben österreichische Staatsangehörige, die sich in der Provinz Hubei aufhalten, sollen mit einer französischen Maschine ausgeflogen und über Frankreich voraussichtlich morgen nach Österreich zurückkehren. Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) dankte in der Nacht auf heute der französischen Regierung „für die exzellente Kooperation. Das ist gelebte europäische Zusammenarbeit!“

Um Deutsche aus der Provinzhauptstadt Wuhan herauszuholen, landete heute Früh ein Flugzeug der deutschen Luftwaffe nach einem mehr als zehnstündigen Flug auf dem Flughafen der Metropole. Es soll bis zu 130 Menschen ausfliegen – nach früheren Angaben rund 90 Deutsche und etwa 40 andere Staatsbürger. Die Rückkehrer sollen noch im Laufe des Tages in Frankfurt landen und dann für etwa 14 Tage in die Südpfalz-Kaserne am Rande von Germersheim in Quarantäne gebracht werden.

Zahl der Infizierten steigt weiter

Die Zahl der Infizierten und Todesopfer durch den erstmals im Dezember in der zentralchinesischen Metropole Wuhan aufgetretenen Erreger 2019-nCoV wuchs zuletzt weiter an. In China sind nach offiziellen Angaben inzwischen fast 11.800 Menschen infiziert, 259 Menschen starben. Hinzu kommen mehr als hundert Infektionsfälle in rund 25 Ländern.

In Österreich gibt es bisher keinen bestätigten Fall: Für einen siebenten Verdachtsfall in Wien gab es ebenso eine Entwarnung wie für einen Verdachtsfall in Kärnten. Eine Reihe weiterer Fälle ist noch offen. Vier Menschen stehen in Salzburg unter Beobachtung – mehr dazu in salzburg.ORF.at. Eine junge Frau wurde in Vorarlberg mit Verdacht auf das Virus ins Krankenhaus gebracht – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at. In Oberösterreich gibt es zurzeit bei einem Mann den Verdacht, er könnte sich mit dem Coronavirus infiziert haben – mehr dazu in ooe.ORF.at. Auch in Niederösterreich wurden heute zwei Verdachtsfälle bekannt – mehr dazu in noe.ORF.at.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte wegen der rasanten Ausbreitung des Coronavirus am Donnerstag den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus hatte bei der Bekanntgabe der Entscheidung betont, es handle sich nicht um ein „Misstrauensvotum“ gegen China. Einschränkungen von Reisen und Handel seien nicht nötig.