Algeriens Präsident Tebboune begnadigte 3.400 Gefangene

Algeriens neuer Präsident Abdelmadjid Tebboune hat gestern mehr als 3.400 Gefangene begnadigt, die Haftstrafen von sechs Monaten oder weniger absitzen. Ob es sich dabei auch um Häftlinge handelt, die wegen der Teilnahme an Massenprotesten im Land festgenommen worden waren, ist bisher unklar.

Tebboune wurde Mitte Dezember zum Staatspräsidenten des flächenmäßig größten afrikanischen Landes gewählt. Demonstranten und internationale Beobachter sehen die Wahl jedoch als staatlich gelenkt an.

Im April war Langzeitpräsident Abdelaziz Bouteflika nach Massenprotesten zurückgetreten. Die Demonstrationen gingen seitdem aber weiter. Tebboune hat versprochen, in seiner fünfjährigen Amtszeit umfassende politische Reformen umzusetzen.