Escobars „Mörder des Vertrauens“ ist tot

Der einst berüchtigtste Killer im Auftrag des ehemaligen Drogenbosses Pablo Escobar ist in Kolumbien gestorben. Das teilte das Nationale Gefängnis- und Haftinstitut (INPEC) mit. Demnach starb Jhon Jairo Velasquez alias „Popeye“ heute an Magenkrebs. Der 57-Jährige hatte sich den Angaben zufolge bereits seit Ende Dezember im Krankenhaus befunden.

Der Kult um Escobar erreichte durch die Netflix-Serie „Narcos“ einen neuen Höhepunkt, auch über „Popeye“ gibt es eine Serie („Alias J.J.“). In Kolumbien wird die Faszination wegen der verheerenden Gewalt des Medellin-Kartells äußerst kritisch gesehen. Das Land will raus aus Ecobars Schatten. Velasquez hatte seine direkte Täterschaft bei 250 Morden und die Anordnung von weiteren 3.000 Tötungen des Medellin-Kartells gestanden.

Beteiligung an Anschlag auf Flugzeug

Ende 1989 hatte er den Bombenanschlag auf ein Avianca-Flugzeug mitorganisiert, bei dem 110 Menschen umkamen. Im Auftrag Escobars war er auch wenige Monate zuvor an dem tödlichen Anschlag auf den liberalen Präsidentschaftskandidaten Luis Carlos Galan beteiligt gewesen. 1992 stellte Jhon Jairo Velasquez sich der Polizei.

Nachdem er drei Fünftel seiner Haftstrafe – 23 Jahre – abgesessen hatte, wurde „Popeye“ 2014 auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen. Seine Zeugenaussage ermöglichte die Verurteilung des ehemaligen Justizministers Alberto Santofimio, der nach Ansicht des Obersten Gerichts als Anstifter am Attentat gegen Galan mitwirkte. Seit 2018 war Velasquez wegen Verbrechen wie Erpressung wieder in Haft gesessen.