Dokumente enthüllen willkürliche Verfolgung von Uiguren

Geheime Dokumente aus dem chinesischen Machtapparat enthüllen die willkürlichen Gründe für die Inhaftierung von Uiguren und Uigurinnen in Umerziehungslagern. Kopftuch oder Bärte zu tragen, einen Pass zu beantragen, eine Pilgerfahrt oder Verwandte im Ausland können schon ausreichen, wie die Listen zeigen, über die eine Gruppe internationaler Medien heute berichtete.

Die Listen mit persönlichen Angaben zu überwachten Personen stammen aus dem Kreis Karakax (Regierungsbezirk Hotan). Sie umfassen rund 140 Seiten und führen unter anderem detaillierte Informationen zu mehr als 300 Personen auf, die in Lagern interniert sind oder waren.

Nach Schätzungen von Menschenrechtlern sind Hunderttausende Uiguren in Umerziehungslager gesteckt worden. Chinas Regierung beschreibt die Lager als freiwillige Berufsbildungseinrichtungen.

In China leben schätzungsweise zehn Millionen Uiguren, die meisten in Xinjiang. Sie fühlen sich von den herrschenden Han-Chinesen wirtschaftlich, politisch und kulturell unterdrückt. Nach ihrer Machtübernahme 1949 hatten die Kommunisten das frühere Ostturkestan China einverleibt. Die Regierung in Peking wirft uigurischen Gruppen Separatismus und Terrorismus vor.