Kreuzfahrtschiff vor Japan: Weitere Coronavirus-Infizierte

Die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Passagiere und Crewmitglieder des Kreuzfahrtschiffes „Diamond Princess“ in Japan ist erneut deutlich gestiegen. Wie das japanische Gesundheitsministerium heute bekanntgab, erhöhte sich die Zahl um 88 auf inzwischen 542 Fälle.

Von den 88, die nun positiv getestet wurden, zeigten 65 keine Symptome wie Fieber oder Husten, meldete der japanische Fernsehsender NHK unter Berufung auf das Gesundheitsministerium in Tokio. Alle Betroffenen wurden in örtliche Krankenhäuser gebracht.

Nach zweiwöchiger Quarantäne sollen morgen die ersten Menschen von Bord der „Diamond Princess“ in Yokohama gehen dürfen. Die USA flogen bereits Hunderte US-Bürger aus, die allerdings in den USA in Quarantäne kommen.

98 neue Todesfälle wurden unterdessen in China registriert, teilte die chinesische Regierung heute mit. Die offizielle Gesamtzahl der an den Folgen der Infektion verstorbenen Menschen in Festlandchina stieg damit auf 1.868. 93 der neuen Todesopfer wurden in der Provinz Hubei verzeichnet, von der die Epidemie im Dezember ihren Ausgang genommen hatte und die weiterhin mit Abstand am schlimmsten davon betroffen ist. Die Behörden haben die Provinz weitgehend von der Außenwelt abgeschottet.

Nach Angaben der chinesischen Regierung wurden seit gestern weitere 1.886 Fälle von Infektionen mit dem Erreger verzeichnet, die allermeisten davon in Hubei. Die offizielle Zahl der Ansteckungsfälle in Festlandchina stieg damit auf fast 72.500. Allerdings handelte es sich um die bisher geringste Zahl neuer Infektionsfälle innerhalb eines Tages in diesem Monat.

Spitalschef stirbt an Coronavirus

Zum ersten Mal fiel in China ein Krankenhauschef der neuen Lungenkrankheit zum Opfer. Liu Zhiming, der Direktor des Wuchang-Spitals in der schwer vom Coronavirus betroffenen Metropole Wuhan in Hubei, sei gestern gestorben, berichtete heute die Nachrichtenagentur China News.

Ein Medizinerkollege berichtete, der Chefarzt sei in gutem Gesundheitszustand gewesen und habe selbst nicht erwartet, dass er an der Covid-19-Krankheit sterben werde. Am Freitag war schon eine 59-jährige Krankenschwester desselben Spitals an der Lungenkrankheit gestorben.

Im Kampf gegen das Virus haben sich schon mehr als 1.700 medizinische Helfer wie Ärzte, Ärztinnen und Pflegekräfte angesteckt. Bis Ende vergangener Woche waren schon mindestens sechs Helfer daran gestorben, wie das chinesische Staatssender CCTV berichtet hatte. Der überwiegende Teil der Betroffenen war in Hubei im Einsatz.

China setzt Zölle aus

Unterdessen setzt China ab März Zölle auf Medizinprodukte aus den USA aus. Darunter fallen nach Angaben der Zollbehörden etwa Instrumente zur Blutdruckmessung, Monitore zur Überwachung von Patienten und Ausrüstung für Bluttransfusionen. Die Ausnahmen sollen für eine Reihe weiterer Importgüter gelten, darunter Nahrungsmittel wie gefrorenes Schweinefleisch, Rindfleisch und Meeresfrüchte.