Orban empfahl der EVP den Rechtsruck

Im „Interesse der Erneuerung der EVP“ wandte sich der ungarische rechtsnationale Premier Viktor Orban heute mit einem Memorandum an die Mitglieder der Europäischen Volkspartei (EVP), schrieb Katalin Novak, stellvertretende Vorsitzende der Regierungspartei FIDESZ, auf Facebook.

Orban empfahl im Dokument der Volkspartei den Rechtsruck und kritisierte: Die EVP würde sich im Interesse des Erlangens der Macht der liberalen Seite anpassen, während sie früher „mutig und stolz die christlich-konservative bürgerliche Gesellschaft vertrat“. Die EVP würde den Zerfall des Schengen-Grenzsystems tatenlos hinnehmen und in der Massenmigration die Lösung für das Bevölkerungsproblem sehen.

FIDESZ würde den Mitgliedern der Parteienfamilie empfehlen, die innere Debatte über die zukünftige Mission der Volkspartei zu führen und die Modifizierung der strategischen Richtlinie der EVP abzuwägen, betonte Orban. Er kritisierte zugleich Donald Tusk. „Wir haben einen solchen Präsidenten gewählt, der die polnischen innenpolitischen Konflikte und Interessen in die EVP einbrachte.“

Das bürgerliche Parteienbündnis hatte im März 2019 die Mitgliedschaft von FIDESZ ausgesetzt, weil die Orban-Regierung immer wieder EU-Grundwerte infrage stellt.