EU will kräftig in künstliche Intelligenz investieren

Die EU soll beim Thema künstliche Intelligenz (KI) künftig konkurrenzfähiger werden. Dazu will man Milliarden in die Hand nehmen, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gestern.

Um den Anschluss an China und die USA zu bekommen, will die Kommission Investitionen in KI deutlich erhöhen. Die Investitionen sollen nach ihren Plänen in diesem Jahrzehnt auf 20 Milliarden Euro pro Jahr steigen, nachdem sie 2016 rund 3,2 Milliarden Euro erreicht hatten. Gleichzeitig soll die Forschung zu KI besser grenzüberschreitend organisiert werden.

„Transparent, nachvollziehbar, menschliche Kontrolle“

Eine parallel veröffentlichte Datenstrategie soll Wirtschaft, Forschung und Verwaltung das Potenzial ständig wachsender Datenmengen erschließen, die für die Entwicklung von KI notwendig sind. Ziel sei „ein wirklicher Binnenmarkt für Daten“, der persönliche und anonymisierte Informationen nach europäischen Standards schütze.

Besonders risikobehaftete KI-Anwendungen sollen laut Kommission stärker kontrolliert werden. Als Hochrisikoanwendungen stuft die EU den Einsatz in den Bereichen Medizin, Verkehr, Polizei und Justiz ein. Angesichts der Gefahr von Verletzungen, Todesfällen und rechtlichen Konsequenzen müssten die Vorgehensweisen der eingesetzten Systeme „transparent, nachvollziehbar und unter menschlicher Kontrolle“ bleiben, heißt es.

Öffentliche Befragung zu KI

Um einen Überblick über die Vorstellungen von Gesellschaft und Wirtschaft zu KI zu bekommen, startet die Kommission bis Mitte Mai eine öffentliche Befragung. In einem dazu erstellten Weißbuch fragt die Behörde unter anderem, inwieweit die neue Technologie reguliert werden soll und unter welchen Bedingungen die in Europa in der Öffentlichkeit grundsätzlich verbotene Gesichtserkennung genutzt werden könnte.