Deutsche Stiftung will Afrika 1.200 Schädel zurückgeben

Die deutsche Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat die Herkunft von knapp 1.200 menschlichen Schädeln aus der ehemaligen Kolonie Deutsch-Ostafrika erforscht.

„Unter moralischen Gesichtspunkten hätten diese Schädel nie hierhergebracht werden dürfen“, sagte der Präsident der Stiftung, Hermann Parzinger, in Berlin. Die Schädel gehören zu den anthropologischen Sammlungen, welche die Stiftung 2011 von der Charite – den Berliner Universitätskliniken – übernommen hatte.

Herkunft geklärt

Mit Abschluss der Forschungsarbeit ist die Herkunft geklärt. Von den „knapp 1.200 untersuchten Schädeln“ stammten 900 aus Ruanda, rund 250 aus Tansania und „noch gut 30 aus Kenia, einige wenige konnten wir nicht zuordnen“, sagte Parzinger. „Also stammen etwa 98 Prozent aus der ehemaligen Kolonie Deutsch-Ostafrika.“

Nach Angaben Parzingers ist damit erstmals ein so großer Bestand von menschlichen Überresten aufgearbeitet worden. Das werde nun umfassend dokumentiert.

Jetzt geht es um die Modalitäten der Rückgaben. „Wir sind im Gespräch mit den Botschaften aller drei betroffenen Länder. Gemeinsam müssen wir nun überlegen, wie weiter damit umgegangen wird, was die nächsten Schritte sind“, sagte Parzinger. „Über die Frage, was nach einer Repatriierung mit den Überresten geschieht, haben wir nicht zu urteilen.“