Gäste des Opernballs beim Tanzen in der Disco
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Opernball

Tanzen bis in die Morgenstunden

Bei ausgelassener Stimmung ist der 64. Wiener Opernball erst in den Morgenstunden ausgeklungen. Der ausverkaufte „Ball der Bälle“ konnte auch diesmal mit zahlreicher Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Kultur aufwarten. Ausgiebig wurde das Tanzbein geschwungen: Im Mittelpunkt stand auch diesmal „Alles Walzer“ – außer in der Diskothek.

Mit einem gediegenen „Ball der Künstler“ verabschiedete sich Organisatorin Maria Großbauer am Donnerstagabend von den Gästen des Opernballs. Als Motto hatte sie die Königin der Nacht aus der Mozart-Oper „Die Zauberflöte“ gewählt, die dunkle Figur zog sich auch wie ein roter Faden durch das Haus. Es gab auch eine Premiere: Erstmals sangen die Debütanten und Debütantinnen – und zwar das internationale „Lalala“.

An der Spitze des offiziellen Österreichs war Bundespräsident Alexander Van der Bellen in die Oper gekommen. „Die Eröffnung war großartig, die Choreografie war perfekt, die Debütanten schön und diszipliniert“, sagte das Staatsoberhaupt. „Es gibt jedes Jahr etwas Neues, letztes Jahr die Hebefigur, heuer haben die Debütanten gesungen“, sagte Ehefrau Doris Schmidauer. In der Loge des Bundespräsidenten gab es am Donnerstagabend regen Andrang. „Wir freuen uns, dass uns so viele Leute besuchen“, sagte Schmidauer.

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Eindrücke vom Opernball
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Selfies sind beim Opernball beliebt – und gleich in Sozialen Netzwerken
Baumeister Richard Lugner bei einem Tanz mit der italienischen Schauspielerin Ornella Muti
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Ornella Muti mit ihrem Gastgeber Richard Lugner
Eindrücke vom Opernball
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Nicht nur in den Logen kann man stilgerecht ausruhen
Eindrücke vom Opernball
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Auch auf den Stiegen herrscht Gewimmel
Eindrücke vom Opernball
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Tanz ist Trumpf am Opernball
Eindrücke vom Opernball
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Roulette sorgt für das Ausleben der Spielleidenschaft
Eindrücke vom Opernball
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Champagner darf auf dem Opernball nicht fehlen
Eindrücke vom Opernball
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Ein Blick von oben auf das gut besuchte Tanzparkett
Eindrücke vom Opernball
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Ausgelassene Laune und fröhliche Gesichter
Eindrücke vom Opernball
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Wenn man seine Partner oder seine Partnerin beim Tanzen verliert, ist guter Rat teuer
Eindrücke vom Opernball
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Auch die jungen Leut’ zieht es zum „klassischen“ Tanz

Keszler zu Gast in Blümel-Loge

Vor allem ÖVP-Minister waren auf dem Ball stark vertreten. In der Loge von Finanzminister Gernot Blümel war etwa der ehemalige Life-Ball-Organisator Gery Keszler zu Gast. Die prominenteste politische Begleitung hatte die als tanzfreudig bekannte Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP), nämlich den griechischen Vizepräsidenten der EU-Kommission, Margaritis Schinas. Die höchste Vertreterin der Grünen war Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek, die die Künstler auf dem Ball im Vordergrund sah. Auch der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) besuchte den Ball.

Interview mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen

Der Bundespräsident zu der Frage, was der Opernball für ihn sei – jedenfalls „nicht nur Smalltalk“.

Von Proll über Melles bis Attersee

Stark vertreten waren die Künstler: Neben dem zahlreich erschienenen Opernensemble tanzten unter anderen die Schauspieler und Schauspielerinnen Nicholas Ofczarek, Cornelius Obonya, Maria Happel, Nina Proll – die auch einen Auftritt als Sängerin hatte – mit ihrem Ehemann Gregor Bloeb, Florian Teichtmeister und Sunnyi Melles sowie Regieseur Stefan Ruzowitzky und Maler Christian Ludwig Attersee. „Rummel in einer gewissen Dosis ist nett“, sagte Oscar-Preisträger Ruzowitzky („Die Fälscher“) – „zumindest ein paar Mal im Jahr.“

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Roter Teppich beim Opernball 2020
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Die Ruhe vor dem Sturm: Nach den letzten Vorbereitungsarbeiten stand die Wiener Staatsoper am Donnerstagabend bereit für den traditionellen gesellschaftlichen Höhepunkt der Wiener Ballsaison
Roter Teppich beim Opernball 2020
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Erste Gäste reihten sich vor den Augen der Zaungäste auf dem roten Teppich ein
Roter Teppich beim Opernball 2020
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Auch die an der Eröffnung beteiligten Künstlerinnen und Künstler traten über den roten Teppich in die Oper ein
 Staatsoperndirektor Dominique Meyer, Präsidentengattin Doris Schmidauer, Bundespräsident Alexander van der Bellen und Opernballorganisatorin Maria Großbauer
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Bundespräsident Alexander Van der Bellen, begleitet von seiner Frau, Doris Schmidauer, werden von Staatsopernchef Dominique Meyer und Opernballorganisatorin Maria Großbauer empfangen
Michael Ludwig mit Ehefrau am Opernball 2020
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Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) mit Ehefrau Irmtraud
Roter Teppich beim Opernball 2020
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Ex-Verteidigungsminister Werner Fasslabend (ÖVP) neben Silvia Schneider, Moderatorin und Ex-Freundin von Andreas Gabalier
Ornella Mutti, Richard Lugner mit Begleitung Karin Karrer
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Bestgelaunt kam Opernball-Dauergast Richard Lugner – flankiert von seinem diesjährigen Stargast Ornella Muti und seiner aktuellen Gefährtin Karin Karrer
Desiree Treichl-Stürgkh am Opberball 2020
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Zu Gast war auch die ehemalige Opernballorganisatorin Desiree Treichl-Stürgkh, die zusammen mit ihrem Ehemann und Ex-Erste-Bank-Chef Andreas Treichl die Oper betrat
Roter Teppich beim Opernball 2020
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Gastgeber einer illustren Ballrunde war heuer der Wiener Unternehmer Klemens Hallmann und dessen Frau Barbara Meier
Hollywood-Star Gabriel Luna auf dem Red Carpet am Wiener Opernball 2020
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Zu Hallmanns Gästen zählte unter anderen Hollywood-Star Gabriel Luna
Roter Teppich beim Opernball 2020
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Ebenfalls von Hallmann geladen: Die TV-Moderatorin Katja Burkard und ihr Ehemann, der Medienmanager Hans Mahr
Stefan Ruzowitzky und Ehefrau Birgit
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Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky kam mit Ehefrau Birgit
Roter Teppich beim Opernball 2020
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Von den Grünen kam Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek zum Opernball
Roter Teppich beim Opernball 2020
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Bereits zum dritten Mal besuchte „Dschungelcamper“ Julian Stoeckel (rechts) den Opernball
Roter Teppich beim Opernball 2020
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Seinen Life Ball gibt es nicht mehr, aber auch beim Opernball ist er schon seit Langem Stammgast: Gery Keszler

Dunkles Spektakel zu Beginn

Die Eröffnung stand ganz im Zeichen der Königin der Nacht. Nach dem Einzug der 144 Debütantenpaare – darunter erstmals ein gleichgeschlechtliches weibliches Paar – verdunkelte sich der Ballsaal während der Eröffnung kurzfristig und wurde zum Nachtgarten der dunklen Märchenfigur. Beleuchtet wurde der Garten von sternförmigen Logengestecken im großen Ballsaal, in die insgesamt 15.000 Lämpchen eingearbeitet waren. Auch die Blumensträuße der Debütantinnen waren mit kleinen Leuchten ausgestattet. Umrahmt wurde das Schauspiel von zwei ausladenden leuchtenden Mondskulpturen der Bühnenbildnerin Agnes Hasun.

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Eröffnung des Opernballs 2020
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Zum traditionellen Opernballauftakt gehört eine Einlage vom Staatsballett. Diesmal mit dabei war der scheidende Ballettdirektor Manuel Legris persönlich.
Eröffnung des Opernballs 2020
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Insgesamt traten zu Jacques Offenbachs Walzer „Abendblätter“ beachtliche 55 Tänzerinnen und Tänzer auf
Eröffnung des Opernballs 2020
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Hinter der vom Publikum gefeierten Choreografie der Balletteinlage stand das langjährige Mitglied des Staatsballetts, Eno Peci
Eröffnung des Opernballs 2020
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Das Publikum und auch die in der Oper rund um Bundespräsident Alexander Van der Bellen versammelte Politprominenz zeigte sich von der Darbietung angetan
Eröffnung des Opernballs 2020
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Reichlich Applaus folgte dann auch für Startenor Piotr Beczala
Eröffnung des Opernballs 2020
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Für Begeisterung beim Publikum sorgte schließlich auch Sopranistin Aida Garifullina
Eröffnung des Opernballs 2020
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Die beiden Opernstars boten einen von vielen Höhepunkten des mittlerweile 64. Opernballs der Nachkriegsgeschichte
Eröffnung des Opernballs 2020
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Dazu zählte ohne Frage auch der Einzug der Debütantinnen und Debütanten
Eröffnung des Opernballs 2020
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Unter der Regie von Tanzlehrerin Maria Santner gab es zur „Bauern-Polka“ von Johann Strauß (Sohn) auch eine Gesangseinlage
Eröffnung des Opernballs 2020
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Mit „Alles Walzer“ gab Santner das Signal für den Donauwalzer
Eröffnung des Opernballs 2020
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Das Opernballparkett war damit auch für das Publik geöffnet
Eröffnung des Opernballs 2020
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Und was folgte, war eine rauschende Ballnacht

Unter der musikalischen Leitung von James Conlon, der für den verhinderten Daniel Harding einsprang, ging es dann mit der Ouvertüre aus der Mozart-Oper weiter. „Ich freue mich, helfen zu können“, sagte Conlon. Viel Zeit hatte er nicht, da er am nächsten Tag schon wieder zu einer Aufführung nach Rom eilen musste.

Beczala: Größer als Superbowl

Viel Applaus gab es für die Starsängerin Aida Garifullina und Piotr Beczala. Beczala sang die Arie „E lucevan le stelle“ aus der Oper „Tosca“, mit der er in der vergangenen Saison in der Staatsoper unter Jubel debütiert hatte. Danach warf er sich mit seiner Frau ins Ballgetümmel. „Der Ball ist in Österreich verglichen mit den Zuseherzahlen größer als der Superbowl“, meinte er. Die Sopranistin Garifullina gab „Sempre libera“ aus „La traviata“ zum Besten.

Interview mit Ornella Muti und Richard Lugner

Ornella Muti zeigte sich begeistert vom Opernball: „Es ist ein Zauber, ein Märchen.“ Sie habe Gänsehaut gehabt – und alle würden den Ball genießen.

Bevor der Ballsaal mit einem gemeinsamen „Alles Walzer“-Ruf freigegeben wurde, zeigten die Debütanten noch ihre fleißig einstudierte Eröffnungschoreografie – samt der textlich machbaren „Lalalala“-Gesangseinlage bei der Bauernpolka von Johann Strauß. Dies absolvierten sie bravourös und bekamen den verdienten Applaus der Ballgäste sowie großes Lob von der Ballorganisatorin Großbauer. Der geheime Wunsch von Großbauer, dass die Besucher in das „Lalala“ mit einstimmen, erfüllte sich aber nicht.

Maria Großbauer am Saxophon
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Großbauer verabschiedete sich mit Saxofon von ihrer Rolle als Opernballorganisatorin

Abschied nehmen hieß es sowohl von Dominique Meyer als auch von Maria Großbauer. Meyer wechselt mit Ende der Saison an die Mailänder Scala, womit Großbauer, die sich vor allem dem Direktor verbunden fühlte, ebenfalls die Organisation abgab. Großbauer verabschiedete sich musikalisch: Die studierte Saxofonistin spielte im Duett mit Nils Landgren (Posaune) und der Bernd Fröhlich Bigband im großen Saal in der Wiener Staatsoper einen Abschiedssong – gekleidet in einen Damenfrack. „Mit dem berühmten Duke-Ellington-Jazzstandard ‚In a Sentimental Mood‘ sage ich musikalisch Danke und Auf Wiedersehen“, so die Organisatorin.