Trump-Besuch: Indien vergibt Rüstungsauftrag an USA

Die USA verkaufen Indien Rüstungsgüter im Wert von drei Milliarden Dollar. US-Präsident Donald Trump vereinbarte heute in Neu-Delhi mit dem indischen Ministerpräsidenten Narendra Modi das Geschäft, das unter anderem 24 Seahawk-Hubschrauber, Hellfire-Raketen und eine Option auf sechs Apache-Kampfhubschrauber umfasst.

Die beiden Regierungschefs bemühten sich zudem um ein Handelsabkommen, das wesentlich umfangreicher als ursprünglich geplant ausfallen soll. Die Abmachungen stehen in direktem Zusammenhang mit Bemühungen der indischen Regierung, der wachsenden militärischen und wirtschaftlichen Übermacht des Nachbarn China ein größeres Gewicht entgegenzusetzen.

Gespräche über Handelsdeal

Trump war gestern von Modi in einem Kricketstadion mit über 100.000 jubelnden Anwesenden empfangen worden. Heute führten beide direkte Gespräche über ein Handelsabkommen, nachdem zuvor die Verhandlungsdelegationen beider Länder zusammengekommen waren. „Unsere Teams haben unglaubliche Fortschritte für ein umfassendes Abkommen gemacht“, sagte Trump nach dem Gespräch mit Modi.

In zähen, bisher erfolglosen Verhandlungen strebten beide Länder ursprünglich nur einen „Minideal“ an. Monatelang wurde über Agrarimporte, medizinische Geräte, Internethandel und Zölle gestritten.

Druck bei 5G

Zwist gab es bei dem Besuch auch beim Thema 5G. Trump hat Indien beim Aufbau der Mobilfunknetzwerke der nächsten Generation mit drastischen Worten zu großer Vorsicht gemahnt. Die 5G-Technologie müsse ein Werkzeug für „Freiheit, Fortschritt und Wohlstand“ werden und dürfe kein Vehikel für „Unterdrückung und Zensur“ werden, sagte Trump.

Trump nannte Huawei, den führenden Anbieter von 5G-Technologie, nicht beim Namen. Seine Worte schienen jedoch eine klare Aufforderung zu sein, das Unternehmen vom Netzaufbau in dem aufstrebenden Schwellenland auszuschließen. Die US-Regierung verdächtigt Huawei, ein Spionagevehikel der kommunistischen Führung in China zu sein. Huawei weist die Vorwürfe entschieden zurück.

Trump will Gegengewicht zu China

Mit seinem zweitägigen Staatsbesuch will der US-Präsident die Beziehungen zu Indien ausbauen, der bevölkerungsreichsten Demokratie der Welt. Die USA sehen darin ein wichtiges Gegengewicht zum zunehmenden Machtanspruch des kommunistischen Chinas in ganz Asien.

Während Trumps Besuch kam es in der Hauptstadt Neu-Delhi zu gewaltsamen Protesten wegen eines von Modi durchgedrückten Einbürgerungsgesetzes, das nach Ansicht von Kritikern gezielt Muslime diskriminiert. Bei den Protesten starben seit Montag mindestens sieben Menschen, wie die Polizei mitteilte.