„Einkommensschere schließen“: Mahnungen zum Equal Pay Day

Heute ist Equal Pay Day: Der Tag steht symbolisch für jenen Zeitpunkt, bis zu dem Frauen im Vergleich mit Männern, die seit Jahresbeginn bezahlt arbeiten, unbezahlt arbeiten müssen.

„Der Equal Pay Day macht darauf aufmerksam, dass Frauen noch immer um 15,2 Prozent weniger verdienen als Männer. Das darf nicht sein, und wir müssen gesamtgesellschaftlich alles daransetzen, diese Unterschiede zu beseitigen und die Einkommensschere zu schließen“, hielten Frauenministerin Susanne Raab und Arbeitsministerin Christine Aschbacher (beide ÖVP) in einer Aussendung fest. Sie verwiesen darauf, dass die Regierung die Einkommensberichte besser zugänglich machen und ein Equal-Pay-Siegel für Unternehmen einführen will.

„Begleitet Frauen ihr Leben lang“

Auch die Frauensprecherin der Grünen, Meri Disoski, und SPÖ-Frauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek betonten, dass Maßnahmen für Einkommensgerechtigkeit zügig umgesetzt werden müssten. „Weniger Lohn für Frauen und die daraus resultierenden ökonomischen Nachteile begleiten Frauen ihr Leben lang und führen nicht selten in die Altersarmut“, erinnerte Disoski.

Heinisch-Hosek skizzierte die zentralen Forderungen der SPÖ: ein kollektivvertraglicher Mindestlohn von 1.700 Euro steuerfrei, ein Lohngesetz nach dem Vorbild Islands, Arbeitszeitverkürzung, eine bessere Bezahlung von frauentypischen Branchen und ein Rechtsanspruch auf einen ganztägigen und kostenfreien Kinderbetreuungsplatz.

NEOS fordert Rechtsanspruch auf Kinderbetreuungsplatz

NEOS-Frauensprecherin Henrike Brandstötter forderte unter anderem die Umsetzung „gleichberechtigter, individueller Karenzansprüche“ sowie einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz für jedes Kind ab dem ersten Geburtstag. „Geht es in diesem Schneckentempo weiter, dann dauert es noch Jahrzehnte, bis die Unterschiede endlich der Vergangenheit angehören“, klagte auch die freiheitliche Frauensprecherin Rosa Ecker.

Der heutige Equal Pay Day basiert auf Berechnungen des Frauennetzwerks Business and Professional Women (BPW). In Österreich werden zwei Tage der Lohngerechtigkeit begangen, was auf die Berechnungsmethode zurückzuführen ist. Neben dem Frühjahrstermin gibt es auch einen Tag im Herbst – in diesem Fall wird vom Jahresende „zurückgerechnet“.