Infektionsfälle in Irak, Kuwait, Bahrain und Emiraten

Mit der steigenden Zahl der Coronavirus-Infektionen im Iran droht sich das Virus auch zunehmend in der Golfregion auszubreiten. Die regionalen Nachbarländer des Iran, der Irak, Kuwait, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), meldeten mehrere neue Fälle von Patienten, die zuvor in den Iran gereist waren.

Einige Länder im arabischen Raum versuchten, eine Ausbreitung durch verringerte Reiseverbindungen mit dem Iran zu verhindern. In der Islamischen Republik stieg die Zahl der gemeldeten Todesopfer von zwölf auf 15, wie der Sprecher des Gesundheitsministeriums heute im Staatsfernsehen sagte. Ihm zufolge wurden im Iran inzwischen 95 Menschen – 34 mehr als am Vortag – aus verschiedenen Landesteilen positiv auf das Virus getestet.

Coronavirus-Beauftragter selbst infiziert

Der stellvertretende iranische Gesundheitsminister und der direkte Coronavirus-Beauftragte im Land erkrankte selbst an dem Virus. „Ich bin seit gestern Abend auch ein Coronaer“, sagte Iradsch Harirtschi in einer Videobotschaft im Staatsfernsehen. Der Vizeminister sei nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA nun selbst positiv auf das Virus getestet worden.

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) war am Wochenende im Iran, traf sich aber nicht mit Harirtschi.

Geschlossene Grenzen zum Iran

Im Irak wurden nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums vier Angehörige einer Familie positiv getestet, die kürzlich aus dem Iran zurückgekehrt waren. Sie seien unter Quarantäne gestellt worden. Im Süden des Irak ist zudem ein weiterer Fall bekannt. Der Irak schloss seine Grenzen zum benachbarten Iran. Die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern sind sehr eng.

Kuwait erklärte, dass acht Menschen positiv getestet worden seien. Drei von ihnen befänden sich bereits in Quarantäne, nachdem sie aus dem Iran eingetroffen seien, teilte das Gesundheitsministerium mit. Auch in Bahrain gab es nach Stand von heute 17 Fälle, mehrere Betroffene wurden nach ihrer Ankunft aus dem Iran positiv auf das Virus getestet. Auch in Oman wurden zwei Fälle gemeldet.

Die Vereinigten Arabischen Emirate, wo laut WHO 13 Fälle bekannt sind, setzten Flüge in den Iran als „Teil vorbeugender Maßnahmen“ aus. Die Türkei hatte bereits am Sonntag ihre Grenzübergänge zum Iran geschlossen, um eine Ausbreitung zu verhindern.

132 Passagiere müssen in Quarantäne

Alle 132 Passagiere eines türkischen Rückholfluges, der aus Teheran gekommen war, müssen für zwei Wochen in Quarantäne, wie der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca heute sagte. Sie sollen auf das Virus getestet werden. Im Flugzeug, das am Vormittag in Ankara landete, sollen der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge 17 Menschen verdächtige Symptome gezeigt haben.