1.000 Testungen pro Tag in Österreich möglich

Bereits fünf bestätigte Coronavirus-Fälle gibt es in Österreich, neben dem Paar in Tirol wurde heute auch der Fall eines schwer erkrankten 72-Jährigen in Wien und eines Paares in der Bundeshauptstadt bekannt. „Wir rechnen mit weiter steigenden Zahlen“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bei einem Pressebriefing heute Abend in Wien.

Zuvor fand im Bundeskanzleramt ein Treffen mit den Landeshauptleuten, Experten des Gesundheits- und Innenministeriums statt. Die Kapazitäten in den Bundesländern sollen bestmöglich gesteigert werden, sagte Kurz. Insgesamt 1.000 Testungen pro Tag seien möglich. Sowohl die Verdachtsfälle als auch die Tests werden täglich mehr werden, meinte der Bundeskanzler.

„Auf gutem Weg“

„Wir sind auf einem guten Weg“, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). Er kündigte Verordnungen und Erlässe an, damit Verdachtsfälle österreichweit einheitlich behandelt werden. „Es geht um Ablaufpläne in allen Bereichen.“ Erst in den nächsten Wochen werde sich entscheiden, „ob die Welt eine globale Pandemie erfahren wird“, sagte Anschober. Österreich versuche jedenfalls „möglichst konsequent zu handeln, um die Ausbreitung einzudämmen“, betonte Kurz.

Kurz betonte, dass die „Mitwirkung der Bevölkerung ganz wesentlich“ sei. Jeder Einzelne könne einen Beitrag leisten und etwa Reisewarnungen „ernst nehmen“. „Wer betroffene Gebiete besucht hat und in Österreich ist, wird dringend ersucht, sich von Großveranstaltungen fernzuhalten und bei Symptomen sofort die Hotline zu kontaktieren“, sagte Kurz.

Der 72-jährige Patient in Wien befand sich bereits seit zehn Tagen im Krankenhaus, wurde auch auf der Intensivstation behandelt. Er war zunächst als normaler Grippepatient eingeliefert worden. Nunmehr sollen stichprobenartig Grippepatienten untersucht werden, „ob hier auch Corona dabei sein kann“, sagte Anschober.