UNO-Sondergesandter für Libyen tritt zurück

Der UNO-Sondergesandte für Libyen, Ghassan Salame, tritt nach fast drei Jahren im Amt aus gesundheitlichen Gründen zurück. Der mit seinen Aufgaben verbundene Stress sei zu viel für ihn, teilte der libanesische Diplomat gestern im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Daher habe er UNO-Generalsekretär Antonio Guterres gebeten, ihn von seinen Aufgaben zu entbinden.

Zuletzt hatte der 1951 geborene Salame Gespräche mit Vertretern der libyschen Konfliktparteien in Genf geführt. Diese gestalten sich als schwierig, da die Konfliktparteien direkte Gespräche miteinander ablehnen.

Seit dem gewaltsamen Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 herrscht in Libyen Chaos. Die von der UNO anerkannte Einheitsregierung von Fajis al-Sarradsch in Tripolis ist schwach. Ein Großteil des Ostens und Südens des Landes wird von den Truppen von General Chalifa Haftar kontrolliert, der gegen die Einheitsregierung kämpft. Vor knapp einem Jahr startete er eine Offensive auf Tripolis.

Libysche Regierung kündigte Offensive gegen Rebellen an

Libyens international anerkannte Regierung will den Belagerungsring der Rebellenarmee von General Haftar um Tripolis sprengen. Die Regierungstruppen würden in den kommenden Tagen eine Offensive starten, sagte gestern der libysche Innenminister, Fathi Baschagha, zu der Nachrichtenagentur Reuters. Eine Hoffnung auf einen Waffenstillstand gebe es nicht.

Seit der Ankündigung einer Feuerpause Anfang Jänner haben die Angriffe auf die Hauptstadt nach Regierungsangaben einen neuen Höhepunkt erreicht. In dem Bürgerkrieg wird Haftar von Russland und anderen Staaten unterstützt, die international anerkannte Regierung dagegen von der Türkei.