Zwei Todesfälle in Deutschland gemeldet

In Deutschland sind heute erstmals im Zusammenhang mit dem Coronavirus Todesfälle bekanntgeworden. Es handle sich um je eine Person in Heinsberg und in Essen, teilte das Gesundheitsministerium in Nordrhein-Westfalen mit. Weitere Einzelheiten sollen am Abend bekanntgegeben werden.

In Essen gibt es einer Mitteilung der Stadt zufolge einen Todesfall nach einer Erkrankung mit dem Virus. Bei einer 89-jährigen Frau sei am 3. März das Virus festgestellt worden, nachdem diese in die Universitätsmedizin Essen eingeliefert worden war.

Der Allgemeinzustand der Patientin sei zum Zeitpunkt der stationären Aufnahme bereits stark eingeschränkt gewesen. Der gesundheitliche Zustand der Patientin habe sich weiter verschlechtert, gegen Mittag sei sie dann an einer Lungenentzündung in Folge einer Infektion mit dem Coronavirus verstorben.

Verdachtsfall in Brandenburg: Mehr als 2.000 Menschen isoliert

Nach einem Coronavirus-Verdacht in einer Brandenburger Schule in Deutschland befinden sich rund 2.250 Menschen in häuslicher Quarantäne. Das teilte der Landkreis Ostprignitz-Ruppin am Abend mit.

Lehrer einer dortigen Gesamtschule hatten Kontakt mit einer mit dem Coronavirus infizierten Berlinerin. Daraufhin ordnete das Gesundheitsamt die häusliche Isolation an.

Merkel: Brauchen Zeit

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel forderte heute einen energischen Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus und wies auf eine drohende Infektionswelle in den nächsten Monaten hin. „Das wirksamste Mittel gegen das Virus ist, seine Ausbreitung zu verlangsamen.“ Diese Zeit brauche man, damit die Wissenschaft an Medikamenten und Impfstoffen forschen könne, sagte Merkel.

Veranstaltungen absagen

Zur Eindämmung des Virus hält der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn auch das Absagen von Veranstaltungen mit weniger als 1.000 Teilnehmern und Teilnehmerinnen für sinnvoll – wenn das Infektionsrisiko hoch ist. „Die Zahl 1.000 heißt ja nicht: Alles da drunter ist per se ok und alles da drüber ist per se nur problematisch“, sagte der CDU-Politiker.

Alle Veranstaltungen mit über 1.000 Teilnehmern sollten aus Sicht seines Ministeriums in den kommenden Wochen und Monaten grundsätzlich nicht stattfinden. Das gebiete die Coronavirus-Lage und das Ziel, die Ausbreitung zu verlangsamen. Kleinere Veranstaltungen müssten individuell auf das Infektionsrisiko hin betrachtet werden.

Die bayrische Staatsregierung will bereits Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Gästen bis Karfreitag untersagen. Darauf habe man sich heute in München geeinigt, erfuhr die dpa aus Teilnehmerkreisen. Zuvor hatte die „Augsburger Allgemeine“ berichtet.