Leipziger Buchpreis wird im Radio bekanntgegeben

Morgen erwartet die deutsche Buchbranche eine Premiere: Die drei Preisträger der Leipziger Buchmesse werden in einer um 9.05 Uhr startenden zweistündigen Sondersendung „Lesart“ vom Deutschlandfunk Kultur bekanntgegeben. Die von 12. bis 15. März geplante Leipziger Buchmesse wurde wegen des Coronavirus abgesagt. Im Internet werden die Preisträger um 9.30 Uhr veröffentlicht.

Normalerweise wird der Preis der Leipziger Buchmesse, einer der wichtigsten Literaturpreise in Deutschland, am Eröffnungstag der Messe verliehen. Er wird jährlich in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung ausgelobt und ist mit insgesamt 60.000 Euro dotiert. In jeder Kategorie sind fünf Titel nominiert. Die 15 Nominierten bekommen jeweils 1.000 Euro. Jeder Sieger bekommt noch einmal 15.000 Euro dazu.

In der am stärksten beachteten Belletristik-Sparte sind die Autorinnen und Autoren Verena Güntner („Power“), Maren Kames („Luna Luna“), Leif Randt („Allegro Pastell“), Ingo Schulze („Die rechtschaffenen Mörder“) und Lutz Seiler („Stern 111“) auf der Shortlist.

Österreichisches Sachbuch auf Shortlist

Aus österreichischer Sicht gibt es lediglich eine Chance im Sachbuchsegment: Im österreichischen Zsolnay-Verlag erschien die Ivo-Andric-Biografie von Michael Martens. „Im Brand der Welten. Ivo Andric. Ein europäisches Leben“ ist laut Jury nicht nur die erste deutsche Biografie des jugoslawischen Nobelpreisträgers, sondern „ein Buch zudem über die europäische Geschichte des Balkans, anschaulich und aktuell und selbst für informierte Leser voller Überraschungen“.

Die weiteren Konkurrenten in der Sachbuchsparte sind Bettina Hitzers „Krebs fühlen. Eine Emotionsgeschichte des 20. Jahrhunderts“, „Muster. Theorie der digitalen Gesellschaft“ von Armin Nassehi, „Hilma af Klint – Die Menschheit in Erstaunen versetzen“ von Julia Voss sowie Jan Wenzel, zusammen mit Anne König, Andreas Rost u. a. mit „Das Jahr 1990 freilegen“.

Die nominierten Übersetzungen stammen von Pieke Biermann („Oreo“ von Fran Ross, Original Englisch), Luis Ruby („Tagtraum und Trunkenheit einer jungen Frau. Sämtliche Erzählungen I“ von Clarice Lispector, Original Portugiesisch), Andreas Tretner („Die Sanftmütigen“ von Angel Igov, Original Bulgarisch), Melanie Walz („Middlemarch. Eine Studie über das Leben in der Provinz“ von George Eliot, Original Englisch) und Simon Werle („Der Spleen von Paris. Gedichte in Prosa sowie frühe Dichtungen“ von Charles Baudelaire, Original Französisch).