Erneut Auseinandersetzungen an griechisch-türkischer Grenze

An der Grenze zwischen Griechenland und der Türkei ist es heute erneut zu Auseinandersetzungen gekommen. Von türkischer Seite warfen Geflüchtete Brandsätze und versuchten, den Zaun niederzureißen, griechische Sicherheitskräfte schossen Tränengas über den Zaun. Videos, die von griechischen Medien veröffentlicht wurden, zeigten am Abend etliche Brandherde, immer wieder waren Explosionen von Geschoßen wie Tränengas- und Blendgranaten zu hören.

Zu Mittag sollen zudem zwei türkische Kampfjets vom Typ F-16 in den griechischen Luftraum über dem Grenzfluss Evros eingedrungen und zum Teil in nur wenigen hundert Metern Höhe geflogen sein. Das berichtete die Zeitung „Kathimerini“ unter Berufung auf den griechischen Generalstab.

Die Zeitung mutmaßt, dass die Türkei den Konflikt nach zwei Tagen relativer Ruhe wieder anheizen will; zuvor hatte es bereits einen Vorfall auf See vor der griechischen Insel Kos gegeben, bei dem ein türkisches Boot der Küstenwache ein Schnellboot der griechischen Küstenwache mit seinem Bug berührte und an der Reling beschädigte. Verletzt wurde niemand.

Konflikt schwelt seit Ende Februar

Der Konflikt schwelt, seit der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Ende Februar erklärt hatte, die Grenzen zur EU seien für Geflüchtete geöffnet. Daraufhin machten sich Tausende Menschen auf den Weg zur griechischen Grenze, wo noch immer viele von ihnen ausharren und zum Teil gewaltsam versuchen, den Zaun zu stürmen.

Nach Angaben Griechenlands werden sie dabei von türkischen Polizisten unterstützt und beispielsweise mit Tränengas ausgestattet. Griechenland drängt die Menschen auch mit dem Einsatz von Tränengas zurück. Die Türkei wirft den griechischen Behörden vor, mindestens zwei Personen an der gemeinsamen Grenze erschossen zu haben. Athen weist das entschieden zurück.