Italien verschärft Coronavirus-Maßnahmen weiter

Italien verschärft die Maßnahmen im Kampf gegen die Coronavirus-Krise weiter. Alle Geschäfte, Bars und Restaurants müssen schließen, ausgenommen davon sind Supermärkte, Lebensmittelhändler und Apotheken. Auch Banken und Postfilialen bleiben offen. Das verkündete der italienische Premier Giuseppe Conte heute.

Die Verordnung soll morgen in Kraft treten. Der öffentliche Nahverkehr bleibt vorerst aufrecht. Unternehmen sollen wenn möglich Home-Office fördern. Mitarbeiter sollen verstärkt auf Urlaub gestellt werden. Conte ernannte den Manager Domenico Arcuri zum Sonderkommissar, der sich um die Koordinierung des Gesundheitswesens kümmern soll.

„Niemand darf denken, dass wir schon in den nächsten Tagen die Auswirkungen der strengen Maßnahmen sehen werden, die wir erst vor einigen Tagen ergriffen haben. Wenn die Zahl der Infektionen nicht sofort zurückgeht, bedeutet das aber nicht, dass sie nicht greifen“, mahnte Conte. Er dankte der italienischen Bevölkerung für die Kooperation im Kampf gegen die Epidemie. „Jetzt müssen wir aber einen weiteren Schritt zur Eingrenzung der Infektion unternehmen. Gesundheit hat höchste Priorität“, sagte der Premier.

196 Coronavirus-Tote binnen eines Tages in Italien

Innerhalb eines Tages sind in Italien 196 Menschen der neuartigen Lungenkrankheit erlegen, teilte der Zivilschutz heute in Rom mit. Damit stieg die Zahl der Todesopfer auf 827. Die Zahl der Infizierten kletterte von 8.514 auf 10.590.

Die Zahl der genesenen Patienten und Patientinnen wuchs um 41 Personen auf 1.045. Die meisten Todesopfer seien über 70 Jahre alt, teilte der Zivilschutz mit. Insgesamt liegen 5.838 Patienten und Patientinnen wegen des Coronavirus im Krankenhaus, 1.028 davon auf der Intensivstation.

Italien ist nach China das am schwersten vom Ausbruch von SARS-CoV-2 betroffene Land. Erwartet wird, dass die italienische Regierung noch weitere drastische Maßnahmen zur Eingrenzung der Aktivitäten in der Lombardei oder gar in ganz Norditalien ergreifen könnte.