EU-Kommission ruft Mitarbeiter zu Teleworking auf

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat heute ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer internen Mitteilung dazu aufgerufen, wegen des Coronavirus von zu Hause aus zu arbeiten. Die Maßnahme betrifft mehrere tausend Personen „nicht-kritischer Funktion“.

Schon bisher arbeiteten laut von der Leyen rund 9.000 Angestellte der EU-Kommission via Teleworking – „ein Drittel unserer Belegschaft“, so die Präsidentin. Der Mitteilung zufolge gibt es in der Kommission bisher sechs Ansteckungsfälle.

„Aufgrund aktueller wissenschaftlicher Ratschläge setzen wir neue Vorsichtsmaßnahmen, um unsere Gesundheit zu schützen“, heißt es in der Mitteilung, die ORF.at erreichte. Die Nachricht wurde von einem Video begleitet. Eine Kommissionsmitarbeiterin beklagte, von der Leyen hätte nicht erwähnt, wie lange die Angestellten in „nicht-kritischer Funktion“ von zu Hause aus arbeiten müssen.

Gilt nicht für Angestellte „kritischer Funktion“

Jene Angestellte mit „kritischer Funktion“ sollen der Mitteilung zufolge weiter an ihrer Arbeitsstätte arbeiten, jedoch „in zwei Schichten“, wie es heißt. Dabei würden alle Vorsichts- und Gesundheitsmaßnahmen am Arbeitsplatz gesetzt, um die Risiken einzudämmen.

„Die Gesundheit unseres Personals bleibt unser Fokus. Zur selben Zeit aber haben wir die Verantwortung, ein Funktionieren der Union sicherzustellen“, schrieb von der Leyen an ihre Angestellten. „Und wir müssen unsere Fähigkeit zu handeln aufrechterhalten, da wir eine Aufgabe gegenüber der europäischen Bevölkerung haben.“

Europaschulen sperren zu

Abseits der Institutionen gibt es in Brüssel auch Auswirkungen auf andere Einrichtungen. So bleiben die Europaschulen ab Montag für zwei Wochen geschlossen. Auch viele Kinder von Angestellten der Kommission gehen auf diese Schulen. Von der Leyen dazu: „Ich verstehe als arbeitende Mutter, dass das schwierig zu managen sein wird. Aber wir brauchen eine Mischung aus Bewusstsein, Disziplin und Solidarität, um dieses Virus zu bekämpfen.“

In Belgien stieg die Zahl der Infizierten nach Behördenangaben heute auf 399. Gestern waren die ersten drei Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus in Belgien bekanntgeworden.

Heimarbeit auch in der Wiener UNO-City

Auch in der Wiener UNO-City schaltet man angesichts auf Heimarbeit um: Die vier größten in Wien ansässigen Organisationen – darunter die IAEA und die UNIDO – hätten angeordnet, dass alle Angestellten ab Montag bis zum 3. April von Zuhause aus arbeiten sollen, hieß es in einer Aussendung. Nur Angestellte, deren Anwesenheit erforderlich ist können demnach ab Montag vom „Vienna International Center“ (VIC) aus arbeiten.