Lombardei prüft Schließung von Parks und Märkten

Der Präsident der vom Coronavirus schwer betroffenen italienischen Region Lombardei, Attilio Fontana, denkt an noch drastischere Maßnahmen zur Eingrenzung der Infektionen. So prüft die Lombardei die Möglichkeit, Parks und Grünanlagen sowie Märkte zu schließen.

„Wir dürfen uns nicht von der Angst ergreifen lassen, aber auch nicht unvorsichtig sein. Die Regeln müssen im Interesse der Gemeinschaft respektiert werden“, sagte der lombardische Präsident nach Medienangaben von heute. Mit der Schließung der Parks wollen die Gesundheitsbehörden vermeiden, dass die unter Quarantäne stehenden Italiener und Italienerinnen die Zeit im Freien verbringen und sich dort in Gruppen aufhalten, ohne die Sicherheitsdistanz von einem Meter zu respektieren.

Mailänder Flughafen soll gesperrt werden

Nachdem der römische Flughafen Ciampino geschlossen und der Betrieb auf dem größten italienischen Flughafen Rom-Fiumicino stark reduziert wurde, soll jetzt auch der Mailänder City-Airport Linate gesperrt werde, hieß es im Verkehrsministerium in Rom. Geschlossen wurde auch der sizilianische Flughafen Comiso.

Aufs Minimum wird der Flugbetrieb auf 17 weiteren Flughäfen, darunter Venedig, Genua, Neapel und Palermo, reduziert. Auch der Bahnbetrieb wurde wegen des Reiseverbots in Italien stark eingeschränkt.

Italiens Großhandel bekommt erste Engpässe zu spüren

Wegen Engpässen bei den Einfuhren aus dem Ausland bekommt der italienische Großhandel erste Probleme zu spüren. „Es kommt zu einigen Verspätungen bei den Lieferungen wegen Problemen im Transport von Waren und Rohstoffen aus dem Ausland“, so der Handelsverband FIDA.

Der Verband berichtete, dass die Nachfrage nach Lebensmitteln um 50 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum im vergangenen Jahr gestiegen sei. Viele Supermärkte seien aus Sorge vor Problemen mit der Warenlieferung von Kunden gestürmt worden.

Auf der „Autostrada del Sole“, der A1, die Nord- mit Süditalien verbindet, verkehren nur noch Lkws und wenige Autos. Die Autobahnraststätten sind mit wenigen Ausnahmen geschlossen. Die Gewerkschaften forderten die Wiedereröffnung der Autobahnraststätten, um Lkw-Fahrer, die Waren liefern, zu unterstützen.

Gebiet in Katalonien zur Sperrzone erklärt

Erstmals nach Ausbruch der Coronavirus-Krise wurde in Spanien ein Gebiet zur Sperrzone erklärt. Die insgesamt knapp 70.000 Einwohner der katalanischen Nachbargemeinden Igualada, Vilanova del Cami, Santa Margarida de Montbui und Odena dürfen das Sperrgebiet rund 60 Kilometer nordwestlich von Barcelona seit gestern um 21.00 Uhr nicht mehr verlassen.

Diese Maßnahme gelte zunächst für 14 Tage, teilte die katalanische Regionalregierung mit. Die Polizei überwacht den amtlichen Angaben zufolge die Einhaltung der Quarantäne. Ihre Häuser dürfen die Menschen aber verlassen.