Kulturbetrieb: Runder Tisch zu Coronavirus

Kunst- und Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne) hat für heute Mittag Vertreter und Vertreterinnen der Kulturszene zum runden Tisch eingeladen, um die Folgen der starken Einschränkungen durch das Coronavirus zu diskutieren. Unter den Teilnehmern waren alle Kunstsparten vertreten.

„Es ist klar, dass diese Gesundheitskrise auch den Kunst- und Kulturbereich massiv betrifft“, sagte sie heute bei der Pressekonferenz zur Vorstellung der neuen Leitung des Naturhistorischen Museums.

Verweis auf Unterstützungsfonds

Einzelne Künstler und Künstlerinnen, die in existenzielle Notlagen kämen, könnten sich an den Unterstützungsfonds der Künstlersozialversicherung wenden, die derzeitigen Maßnahmen seien mit Sicherheit ein „unvorhergesehenes Ereignis“ im Sinne der dortigen Regelungen.

Was die zu erwartenden großen Einnahmeausfälle der Institutionen angehe, verwies sie auf bereits getroffene Unterstützungsmaßnahmen für Klein- und Mittelbetriebe sowie laufende Gespräche in der Regierung. „Der Ernst der Lage ist uns bewusst. Es wird Schritt für Schritt weitere Maßnahmen geben.“

Darauf angesprochen, dass im Ausland Kulturinstitutionen verstärkt bis nach Ostern schließen würden, in Österreich sich die Kulturbranche aber im Augenblick auf eine Wiedereröffnung am 3. April abends einstelle, sagte die Staatssekretärin: „Es kann durchaus sein, dass es länger dauert.“

Verwertungsgesellschaften mit Hilfsfonds

Angesichts der vielen Konzertabsagen haben die Verwertungsgesellschaften AKM und austro mechana einen Kulturkatastrophenfonds für Musikschaffende eingerichtet. Durch die aktuelle Situation werde die „vielfach prekäre Lage der Musikschaffenden (…) weiter verschärft“, hieß es. Den Mitgliedern stellt man nun insgesamt eine Mio. Euro zur Verfügung.

Der Fonds soll Einkommensausfälle auffangen, diene aber auch „der Liquiditätssicherung, indem Überbrückungshilfen und Darlehen gewährt werden“. Finanzielle Unterstützung hat auch die Interpretengesellschaft OESTIG zugesichert, wobei die Mittel nicht näher beziffert wurden.