Arbeitende sollen in Italien besser geschützt werden

Nach Streiks und Gewerkschaftsprotesten hat die italienische Regierung heute ein Protokoll mit Maßnahmen zum Schutz der Arbeitnehmer, die trotz der Coronavirus-Pandemie weiterhin arbeiten müssen, verabschiedet. Auf das Protokoll einigte sich die Regierung nach Verhandlungen mit den stärksten Gewerkschaftsorganisationen des Landes, teilte das Kabinett in Rom mit.

„Nach langen Verhandlungen hat die Vernunft gesiegt. Wir haben uns auf außerordentliche und dringende Maßnahmen geeinigt, um die Verbreitung des Virus am Arbeitsplatz zu vermeiden. Unsere Priorität ist der Schutz der Gesundheit und des Einkommens der italienischer Arbeitnehmer“, erklärte Annamaria Furlan, Chefin des Gewerkschaftsverband CISL.

Streik der Metallarbeiter

Am Vortag waren in Italien Metallarbeiter in mehreren Industriebetrieben in den Streik getreten. Sie forderten mehr Sicherheitsvorkehrungen für ihre Gesundheit. Während ein Großteil des Handels und des Dienstleistungsbereichs wegen der Pandemie in Italien lahmgelegt wurde, setzen Industriekonzerne und das Transportwesen ihre Tätigkeit fort und halten dabei Sicherheitsprotokolle ein.

Diese Maßnahmen seien jedoch unzulänglich, um die Sicherheit der Mitarbeiter zu garantieren, behaupteten die Gewerkschaftsverbände, die einen kompletten Produktionsstopp verlangen. Die italienische Regierung will diese Forderung jedoch nicht akzeptieren.

Zahl der Toten stark gestiegen

Trotz inzwischen strenger Maßnahmen nimmt die Zahl der Coronavirus-Todesopfer in Italien weiterhin zu. Vor dem Wochenende wurden 250 zusätzliche Todesfälle gemeldet. Der Anstieg der Todesopfer war an einem einzigen Tag noch nie so stark.

Damit stieg die Zahl der Opfer seit Beginn der Epidemie am 21. Februar auf 1.266, teilte der Zivilschutz in Rom mit. Die Infektionen kletterten um 2.126 auf 14.955 Fälle. 1.439 Personen sind inzwischen genesen.