Öffentliches Leben in Deutschland wird weitgehend lahmgelegt

Zur Eindämmung des Coronavirus soll das öffentliche Leben in Deutschland drastisch eingeschränkt werden. Die deutsche Regierung vereinbarte nach eigenen Angaben gestern mit den Ministerpräsidenten der Länder, dass zahlreiche Geschäfte geschlossen werden sollen. Ausgenommen sind unter anderem Lebensmittelgeschäfte, Apotheken und Drogerien sowie Tankstellen, Banken, Poststellen und der Großhandel. Hier sollen aber Hygiene- und Zugangsauflagen erlassen werden.

Wie in verschiedenen Bundesländern bereits geschehen, sollen außerdem überall Einrichtungen wie Bars, Clubs, Theater, Opernhäuser und Museen sowie Casinos, Bordelle und Sportanlagen zugemacht werden. Das gilt auch für Spielplätze.

Auflagen für Restaurants

Restaurants und Hotel sollen geöffnet bleiben dürfen, allerdings auch nur unter Auflagen. Restaurants und Speisegaststätten dürfen demnach frühestens ab 6.00 Uhr aufmachen und müssen spätestens um 18.00 Uhr wieder schließen.

Zusammenkünfte in Kirchen, Moscheen, Synagogen und in Einrichtungen anderer Glaubensgemeinschaften sollen der Verabredung zufolge ebenso untersagt werden wie die Wahrnehmung von Angeboten in Volkshochschulen, Musikschulen und sonstigen Bildungseinrichtungen. Auch Reisen mit dem Reisebus werden untersagt.

Für Krankenhäuser und Pflegeheime soll es neue Besuchsregelungen geben. So könnte Besuch nur noch einmal am Tag für eine Stunde gestattet werden. Für Einrichtungen des Gesundheitsdienstes sowie für Universitäten, Schulen und Kindergärten – wenn sie nicht ohnehin geschlossen sind – soll es zudem ein „generelles Betretungsverbot“ geben für Menschen, die sich in den vorangegangenen 14 Tagen in Risikogebieten im Ausland oder besonders betroffenen Regionen im Inland aufgehalten haben.

Bei den Beschlüssen handelt es sich den Angaben zufolge um „Leitlinien zum einheitlichen Vorgehen zur weiteren Beschränkung von sozialen Kontakten“. Die konkreten Regelungen müssen die Bundesländer in Gang setzen.

50.000 Atemschutzmasken von Kliniken in Köln gestohlen

Diebe haben unterdessen aus einem Lager der Kliniken der Stadt Köln 50.000 Atemschutzmasken gestohlen. Wie die Polizei mitteilte, sei der Diebstahl gestern Früh bemerkt worden. Der Krisenstab der Stadt hat nun angeordnet, in allen Kölner Krankenhäusern Bestände der wegen des Coronavirus dringend benötigten Schutzausrüstung zu überprüfen und noch besser gegen Diebstahl zu schützen.

„Das ist eine neue Qualität des Diebstahls“, sagte eine Sprecherin der Kliniken. „Wir reden hier über Artikel, die normalerweise einen Wert im Cent-Bereich haben, aber offensichtlich gibt es jetzt einen Markt dafür.“ Einen Engpass soll es in den Kliniken laut der Sprecherin nach dem Diebstahl aber nicht geben.