Schweiz erklärt den Notstand

Auch in der Schweiz wird das öffentliche Leben auf Sparflamme zurückgefahren. Ab Mitternacht bleiben fast alle Geschäfte und alle Lokale geschlossen, wie Präsidentin Simonetta Sommaruga heute mitteilte. Nur Geschäfte mit Angeboten für den täglichen Gebrauch sollen offen bleiben, ebenso Tankstellen, Bahnhöfe und Banken. „Jetzt muss ein Ruck durch unser Land gehen“, sagte Sommaruga.

Vorher hatten bereits mehrere Kantone diesen Schritt vorweggenommen. Von einer Ausgehsperre sprach die Präsidentin nicht. Die Maßnahmen gelten zunächst bis zum 19. April.

Sie appellierte an die Bevölkerung, die Maßnahmen – etwa das Abstandhalten – ernst zu nehmen. „Wir lassen euch nicht allein, wir kümmern uns um euch“, sagte sie. Die Maßnahmen seien nötig, um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Sonst könnten mit der wachsenden Zahl der Coronavirusfälle die anderen Kranken nicht mehr wie nötig betreut und gepflegt werden.

„Das Leben geht weiter, langsamer“

Die bereits zur Verfügung gestellten zehn Milliarden Franken (9,5 Mrd. Euro) seien eine Soforthilfe. Die Regierung wisse, dass mehr Geld nötig sei. Die Präsidentin appellierte an die Banken, Liquidität für kleinere und mittelständische Unternehmen bereitzustellen, damit sie über die Runden kommen.

Gesundheitsminister Alain Berset appellierte an die Menschen, keine Waren zu horten. „Die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Medikamenten ist sichergestellt“, sagte er. „Es ist nicht nötig, Vorräte anzulegen. Das Leben geht weiter, langsamer und auf engerem Raum, aber es geht weiter.“