Italien rechnet bald mit Höhepunkt der CoV-Krise

In Italien rechnen viele Experten bei der Lungenkrankheit Covid-19 bald mit einem Höhepunkt der Ansteckungswelle. Auch nach einem „Peak“ wird die Gesamtzahl der Infizierten zwar weiter steigen, aber nicht mehr so schnell. „Wir erwarten, dass es sich in den kommenden Tagen, bis Sonntag, zeigt, ob sich die Entwicklung verlangsamt“, sagte der für die Lombardei zuständige Koordinator Giulio Gallera heute nach Angaben der Nachrichtenagentur ANSA für seine Region.

In der norditalienischen Region waren Coronavirus-Fälle im Februar landesweit zuerst entdeckt worden. Sie ist mit – per Zahl vom Montag – über 15.000 Infizierten weiterhin am heftigsten betroffen und wurde am 8. März zum Sperrgebiet mit Ausgehverboten.

Fast keine Intensivbetten mehr frei

Die Lombardei warnt indessen allerdings auch vor dem Zusammenbruch seines Gesundheitssystems. Auf den Intensivstationen der lombardischen Krankenhäuser seien fast keine Plätze mehr verfügbar, sagte Gallera weiter.

Forscher in Italien sprechen unterdessen von Ansteckungszeiten von rund zwei bis elf Tagen. Der Virologe Roberto Burioni rechnete laut der Zeitung „Corriere della Sera“ vor, dass ein Verlangsamungseffekt wegen diverser Aspekte – wie der verzögerten Wirkung von Kontaktsperren – in der Statistik noch etwas länger auf sich warten lassen werde. Ähnlich äußerten sich Experten der Universität von Genua in der „Repubblica“.

Ihre Fachleute hätten den 25. März als möglichen Höhepunkt der Fallkurve ermittelt. Das alles gelte aber nur, wenn die Italiener sich strikt an die Vorgaben der Regierung zur sozialen Distanz halten würden. Das ganze Land war zwischen dem 9./10. und 11./12. März zum Sperrgebiet mit – im zweiten Schritt – fast ganz geschlossenen Geschäften erklärt worden. Insgesamt sind rund 28.000 Fälle bisher registriert.