Mit Mai werden 3.000 Milizsoldaten mobilisiert

Das Bundesheer wird im Kampf gegen das Coronavirus mit Mai rund 3.000 Milizsoldaten mobilisieren. Zudem übernimmt das Heer die Überwachung von Botschaften, damit die Polizei Kapazitäten freispielen kann. Das sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) heute Nachmittag bei einer Pressekonferenz.

Das Bundesheer werde die Polizei zunehmend bei sicherheitspolitischen Aufgaben unterstützen, kündigte sie an. In den kommenden Tagen soll das Bundesheer etwa die Überwachung von Botschaften übernehmen, um die Polizisten für andere Aufgaben freizustellen. Auch bei den Rückholaktionen sei das Bundesheer beteiligt.

Weiters kündigte Tanner an, dass die 2.000 Grundwehrdiener, deren Dienst um zwei Monate verlängert wird, analog zu den Zivildienern zusätzlich zur Entschädigung (228 Euro) 190 Euro Anerkennungsprämie pro Monat bekommen.

Zivildiener als Pflegeunterstützung

Zivildiener würden vor allem für die Unterstützung in der 24-Stunden-Betreuung gebraucht, so die zuständige Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) bei der gemeinsamen Pressekonferenz. Speziell im Bereich der kritischen Infrastruktur, also etwa im Rettungswesen, im Pflegesystem, bei der Krankenbetreuung und der Gesundheitsvorsorge, gebe es große Belastungen.

Die Zivildiener würden nicht eins zu eins die Aufgaben der Hauptamtlichen übernehmen, so Köstinger weiter, es würden aber für alle dieselben Schutzmaßnehm gelten. Die Zivildiener sollen den Pflegekräften unterstützend, etwa bei der Essenszustellung, zur Seite stehen, damit diese sich auf die Pflegetätigkeiten konzentrieren können.

Wie viele Zivildiener zusätzlich gebraucht werden, könne sie noch nicht sagen. „Wir sind intensiv im Kontakt mit den Trägerorganisationen“, sagte Köstinger. Bisher hätten sich außerdem mehr als 2.500 Freiwillige für den außerordentlichen Zivildienst gemeldet, bekräftigte Köstinger.