Zahl der Toten in Italien um 475 auf 2.978 gestiegen

Die Zahl der Coronavirus-Todesopfer und der Infizierten in Italien ist gestern wieder kräftig angestiegen. 2.978 Todesopfer wurden gemeldet, das sind 475 mehr als am Vortag. Noch nie war die Zahl der Todesopfer an einem einzigen Tag so stark gestiegen.

Die Zahl der Infizierten kletterte von 26.062 auf 28.719, was einem Zuwachs von 2.648 Personen entspricht, teilte der italienische Zivilschutz in Rom mit. 2.257 Personen liegen auf der Intensivstation. 4.025 Menschen sind inzwischen genesen.

Keine Betten mehr auf Intensivstationen

In der Lombardei, die von der Coronavirus-Epidemie am stärksten betroffene Region Italiens, stieg die Zahl der Todesopfer auf 1.959. Die Zahl der Infizierten lag nun bei 17.713. 7.285 Personen liegen in den lombardischen Krankenhäusern, 924 davon auf der Intensivstation.

Die Lombardei warnte, dass es keine Plätze mehr auf den Intensivstationen der lombardischen Krankenhäuser gebe. Der Gesundheitsbeauftragte der Lombardei, Giulio Gallera, bemängelte erneut, dass in den lombardischen Städten trotz Ausgangsverbots zu viele Menschen auf den Straßen unterwegs seien, was zur Verbreitung des Virus beitrage.

Zwei Feldkrankenhäuser entstehen

Die Lombardei bemüht sich, neue Plätze auf den Intensivstationen zu schaffen. Am Mittwoch wurden 16 neue Betten im Krankenhaus San Carlo in Mailand zur Verfügung gestellt. Zwei Feldkrankenhäuser sollen in den von der Seuche schwer betroffenen Städten Piacenza und Crema eingerichtet werden. Das Feldkrankenhaus in Piacenza soll in drei Tagen aufgestellt werden, 400 Soldaten sind dabei im Einsatz. Das Feldkrankenhaus von Crema mit 68 Plätzen wurde von der US-Hilfsorganisation „Samaritans Purse“ gespendet.

Todesfälle nach CoV-Infektion im Schnitt 79 Jahre

In Italien liegt das Durchschnittsalter der an den Folgen einer Coronavirus-Infektion Verstorbenen bei 79,5 Jahren. Bei 70 Prozent der Toten handle es sich um Männer, teilte das italienische Institut für Gesundheit (ISS) in Rom mit. Die Wissenschaftler stützen sich auf Daten von 2003 der in Italien verstorbenen Coronavirus-Patienten. 707 der in Italien an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorbenen Menschen waren laut der ISS-Statistik zwischen 70 und 79 Jahre alt, 852 zwischen 80 und 89 Jahre. 198 waren älter als 90.

Nur 17 an der durch das neuartige Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 Verstorbenen seien jünger als 50 gewesen, teilte das ISS mit. Fünf dieser Menschen seien unter 40 gewesen. Es habe sich ausschließlich um männliche Patienten im Alter zwischen 31 und 39 Jahren mit schweren Vorerkrankungen gehandelt, erklärte das Institut.

Bluthochdruck, Diabetes, Herzkrankheiten als Risiko

Die Wissenschaftler machten rund ein Dutzend Vorerkrankungen aus, an denen die meisten der gestorbenen Covid-19-Patienten gelitten hatten. Am häufigsten waren dies demnach Bluthochdruck, Diabetes sowie koronare Herzkrankheiten. 48,5 Prozent der Patienten hatten laut ISS mindestens drei Vorerkrankungen. 25,6 Prozent litten an zwei chronischen Krankheiten.

Nur bei drei der Verstorbenen war dem Institut zufolge keine Vorerkrankung bekannt. Das entspricht 0,8 Prozent aller in Italien registrierten Todesfälle.