Binnen zwei Tagen 49.000 neue Arbeitslose

Die Coronavirus-Krise hat bereits starke Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit in Österreich. Seit dem Start der Ausgangsbeschränkungen gibt es – Montag und gestern zusammengerechnet – um 49.000 Arbeitslose mehr als noch Sonntagabend, sagte AMS-Chef Johannes Kopf gestern. Betroffen von der „enormen Steigerung“ in den zwei Tagen seien großteils Beschäftigte aus „dynamischen Branchen“.

Von den exakt 48.969 neuen Arbeitslosen kämen 20.000 Personen aus Beherbergung und Gastronomie, 4.500 vom Bau und 3.900 aus dem Bereich Arbeitskräfteüberlassung. Neben bisher Beschäftigten, von denen sich die Unternehmen nun trennten, kämen noch Personen dazu, die ihre Arbeit nicht wie geplant aufnehmen konnten. „Der Anstieg lässt sich zu einem hohen Anteil mit dem vorzeitigem Saisonende im Tourismus erklären und dem Umstand, dass kaum jemand aktuell zu arbeiten beginnt“, sagte Kopf.

15. März gilt als „Tag null“

Der Ansturm auf das AMS sei heute nicht geringer gewesen als an den beiden vorangegangenen Tagen. Die Systematik sei aber so, dass man immer nur die Zahlen vom Abend des Vortages wisse. Der 15. März, der vergangene Sonntag, sei nun als „Tag null“ in der Coronavirus-Krise genommen worden, auch weil man zur Monatsmitte detaillierte Zahlen und Vergleichszahlen im Jahr davor habe. Das AMS werde den Arbeitslosenanstieg in der Coronavirus-Krise nun im Vergleich zum „Tag null“ berechnen.

Beim Kurzarbeitsmodell arbeite man mit Hochdruck an der Formalisierung der neuen Richtlinie. Dann würden die Formulare fertiggestellt. Die Unternehmen müssten noch wenige Tage durchhalten, das AMS werde noch diese Woche die Informationen ins Internet stellen, kündigte er an.

Zum Vergleich: Ende Februar gab es in Österreich fast 400.000 Personen ohne Job (Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet).