Kontrollen auf italienischen Straßen verschärft

In ganz Italien sind heute die Polizeikontrollen zur Einhaltung der Quarantänevorschriften verschärft worden. Nachdem die italienische Regierung gestern die landesweite Schließung von Parks, Grünflächen und Spielplätzen beschlossen hat, sind seit diesem Wochenende Freizeitaktivitäten außer Haus verboten, geht aus der neuen Verordnung der Regierung hervor, die bis zum 25. März gilt.

Sport im Freien ist zwar weiterhin erlaubt, allerdings nur in der Nähe der eigenen Wohnung. Die Sicherheitsdistanz von einem Meter von anderen Personen muss eingehalten werden. Lebensmittelgeschäfte auf Bahnhöfen wurden geschlossen. Reisen zu Ferienwohnungen sind verboten. Die schärferen Maßnahmen wurden ergriffen, nachdem die Zahl der Coronavirus-Todesopfer und der Infizierten in Italien wieder sprunghaft angestiegen sind. Polizei und Militär kontrollierten streng die Einhaltung der Vorschriften.

Lange Schlangen bildeten sich bereits in der Früh vor den Supermärkten der Großstädte, nachdem ihre Öffnungszeiten eingeschränkt wurden. Die Supermärkte schließen jetzt um 19.30 Uhr, am Sonntag bleiben die Supermärkte nur bis 15.00 Uhr offen.

Warteschlange vor Supermarkt in Mailand
AP/Luca Bruno

Der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza rief zu einer großen Allianz zwischen Behörden und Bürgern im Kampf gegen das Covid-19 auf. „Verordnungen sind wichtig, doch was zählt, ist das Verhalten des einzelnen Bürgers. Wir wissen, dass wir von der Bevölkerung große Opfer verlangen, sie sind aber notwendig, wenn wir diese Epidemie besiegen wollen“, so Speranza in einer Presseaussendung.

Roms Bürgermeisterin nach Park-Video in Kritik

Roms Stadtoberhaupt Virginia Raggi fing sich indes mit einem Videoaufruf viel Kritik ein. Dabei appelliert sie vor dem Wochenende an die Römer, im Zuge der Coronavirus-Pandemie auf jeden Fall in den eigenen vier Wänden zu bleiben und nicht ins Grüne zu gehen. Jedoch steht sie auf dem Video selbst in einem grün blühenden Park. „Es gibt Leute, die noch rausgehen, als sei nichts gewesen. So geht es nicht“, erklärt sie dabei mit ernster Miene.

Bei den Einwohnern kam das weniger gut an. „Genial. Man stellt sich in den Park und sagt den Menschen, dass sie zu Hause bleiben sollen“, hieß es in den Kommentaren auf Raggis Twitter-Account. Oder: „Können wir jetzt alle in den Park gehen und Videos machen, um den Leuten zu sagen, sie sollen daheim bleiben?“