VCÖ: Mobilitätsverhalten wird sich langfristig ändern

Die aktuelle Krise wegen des Coronavirus werde das Mobilitätsverhalten der Menschen langfristig verändern, auch wenn die derzeit geltenden Ausgangs- und Reisebeschränkungen wieder aufgehoben sind. Das sagte der Sprecher des Verkehrsclub Österreich (VCÖ), Christian Gratzer, im Gespräch mit der APA. Die Reisemobilität habe ihren Höhepunkt überschritten. Homeoffice und Videokonferenzen würden bleiben.

Die Reisemobilität werde zurückgehen, weil jetzt viele Unternehmen sehen würden, dass Videokonferenzen funktionieren und auch Geschäftsreisen ersetzen können. Homeoffice werde sicher auch in Zukunft verstärkt zum Einsatz kommen, und das habe Auswirkungen auf den Verkehr. Der Stoßverkehr werde reduziert, besonders bei Pendlerstrecken, weil mehr Beschäftigte von zu Hause aus arbeiten werden. Daher brauche man eine stärkere digitale Infrastruktur in den Regionen und keine neuen Autobahnen mehr.

VCÖ erwartet reduzierten Reiseverkehr im Sommer

Wahrscheinlich werde auch der Reiseverkehr zumindest im heurigen Sommer deutlich reduziert sein. Die Reisemobilität werde zumindest einige Jahre überhaupt deutlich abnehmen, erwartet der VCÖ-Sprecher. Einerseits, weil es sicher noch einige europäische Länder geben werde, die auch im Sommer noch Probleme mit dem Coronavirus hätten.

Und auch wegen der Skepsis in der Bevölkerung zu weiteren Reisen im Eindruck der Coronavirus-Krise. „Sicher wird die Reiselust einigen vergangen sein“, sagte Gratzer, zumindest im Jahr 2020. Es würden daher mehr Leute im Inland Urlaub machen. Damit könne für die österreichische Tourismusbranche wohl einiges vom Ausbleiben der ausländischen Gäste abgefangen werden.