Trump: Konjunkturpaket umfasst zwei Billionen Dollar

Das von Kongress und Regierung vorbereitete Coronavirus-Konjunkturpaket hat nach Angaben von Präsident Donald Trump ein Volumen von rund zwei Billionen Dollar (1,9 Billionen Euro). Mit diesem „größten und mutigsten“ Paket der US-Geschichte könnten die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Epidemie abgefedert werden, sagte Trump im Weißen Haus. Sobald die Krise ausgestanden sei, werde die US-Wirtschaft rasch wieder wachsen, versprach er.

Das genaue Volumen des Konjunkturpakets war zunächst unklar geblieben. Manche Berichte hatten von 1,5 Billionen Dollar gesprochen, andere von 1,8 Billionen Dollar. Das jetzt von Trump und seinem Wirtschaftsberater Larry Kudlow genannte Volumen von zwei Billionen entspräche fast zehn Prozent der US-Wirtschaftsleistung.

Direkte Zahlungen an US-Steuerzahler

Das Konjunkturpaket soll unter anderem direkte Hilfszahlungen an die US-Steuerzahler umfassen, eine deutliche Verbesserung der Arbeitslosenversicherung, mehr Geld für Krankenhäuser und ein sehr umfassendes Kreditprogramm für Unternehmen.

Das genaue Ausmaß der wirtschaftlichen Verwerfungen der Coronavirus-Pandemie ist ebenfalls noch nicht absehbar. Viele Analysten befürchten inzwischen aber einen dramatischen Einbruch im zweiten Quartal und eine Rezession aufs ganze Jahr betrachtet.

Wirtschaftliche Konsequenzen laut Trump tödlicher

Die wirtschaftlichen Folgen der weitreichenden Maßnahmen zur Bekämpfung der Coronavirus-Epidemie könnten US-Präsident Donald Trump zufolge „ein Land zerstören“. Die weitgehende Stilllegung des öffentlichen Lebens und die Schließung von Geschäften sei für die Wirtschaft verheerend, erklärte Trump gestern in einem Gespräch mit dem Fernsehsender Fox News.

Das Land wegen des neuartigen Coronavirus in eine „massive Rezession“ oder gar „Depression“ zu stürzen, könnte letztlich mehr Menschenleben kosten als die Epidemie an sich, warnte Trump. Er hoffe, dass die USA bis Ostern – also Mitte April – wieder im Normalbetrieb laufen könnten.

Trump will Stilllegung bald beenden

Zehntausende Menschen würden jedes Jahr infolge der Grippe und durch Autounfälle sterben, aber niemand wolle deswegen das ganze Land stilllegen, sagte Trump. Der Präsident ließ erneut erkennen, dass er die weitgehende Stilllegung des Landes möglichst bald wieder aufheben will, zumindest in weniger von der Covid-19-Epidemie betroffenen Landesteilen.

Die von der Regierung angeordneten zwei Wochen würden am kommenden Montag enden. Danach werde die Lage geprüft, und es könne eventuell noch „ein bisschen mehr Zeit“ geben, sagte Trump. Die gegenwärtig angeordnete Isolierung vieler Menschen zu Hause werde auch zu „Tausenden Selbstmorden“ führen, warnte Trump.

New York alarmiert über „astronomische“ Zahlen

Indessen schlug der Gouverneur des US-Bundesstaates New York angesichts einer dramatischen Zunahme der Coronavirus-Infektionen Alarm. Der Demokrat Andrew Cuomo sprach heute von „beunruhigenden und astronomischen Zahlen“. Die Infektionsrate verdopple sich alle drei Tage.

„Wir haben die Kurve nicht abgeflacht, die Kurve wächst an“, sagte Cuomo. Die Pandemie rolle nicht wie von einem Experten vorhergesagt wie ein „Güterzug“ durch das Land, sondern wie ein „Hochgeschwindigkeitszug“.

300 Gefangene freigelassen

Im Kampf gegen die Krise werden in New York 300 Gefangene freigelassen. Dabei handle es sich um Insassen, die für kleinere und nicht gewalttätige Vergehen einsitzen und deren Haftstrafe in weniger als einem Jahr ablaufen würde, sagte heute Bürgermeister Bill de Blasio.

New York ist in den USA mit Abstand am schwersten von der Krise betroffen. Mehr als 100 Menschen sind dort bereits gestorben. Alle nicht überlebenswichtigen Unternehmen dürfen ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nur noch von zu Hause aus arbeiten lassen, und die Bewohner des Bundesstaates sollen – soweit möglich – zu Hause bleiben. Restaurants, Bars, Schulen, Museen und Broadwayshows sind geschlossen.