Deutsche Manager sollen auf Teil von Gehalt verzichten

Nach dem Willen der deutschen Regierung sollen Vorstände von Unternehmen, die Staatshilfen wegen der Coronavirus-Krise erhalten, auf Teile ihres Gehalts verzichten. „Mir ist wichtig, dass in Notsituationen auch Vorstände und leitende Angestellte einen Beitrag leisten, insbesondere bei den Bonuszahlungen“, sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

Die konkrete Ausgestaltung werde im Einzelfall besprochen. Der CDU-Politiker verwies auf einen ersten Präzedenzfall. „Wir haben gerade einen Kredit für ein großes Unternehmen der Reisebranche beschlossen und sind entsprechend verfahren.“ Dabei handelt es sich um den Reisekonzern TUI, wie das Unternehmen gestern selbst mitgeteilt hatte. TUI-Chef Friedrich Joussen und seine Vorstandskollegen müssen finanzielle Einbußen hinnehmen.

Der Reiseveranstalter erhält 1,8 Milliarden Euro von der staatlichen Förderbank KfW. Ähnlich war die deutsche Regierung schon in der Finanzkrise 2008 verfahren. Damals hatte der Rettungsschirm SoFFin die Managergehälter bei Banken, die staatliche Hilfen in Anspruch nahmen, auf 500.000 Euro im Jahr gedeckelt.

Zahl der Infizierten steigt stark an

Auch in Deutschland geht der Anstieg der Coronavirus-Fallzahlen weiter. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts stieg die Zahl der Infizierten um 6.294 auf 48.582. Die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore wies gestern Nachmittag für Deutschland sogar 53.340 Fälle aus.

Die Zahl der Coronavirus-Toten stieg laut Robert-Koch-Institut, das nur behördlich gemeldete Fälle erfasst, auf 325. Die Johns-Hopkins-Universität vermeldete bereits 395 Todesfälle.

Merkel bittet um Geduld

Bundeskanzlerin Angela Merkel dankte angesichts der fortschreitenden Pandemie den Bürgern und Bürgerinnen für die Akzeptanz der gravierenden Abwehrmaßnahmen und bat zugleich um Geduld.

Die große Mehrheit vermeide unnötige Kontakte, ihr sei bewusst, wie schwer das sei. „Danke, von ganzem Herzen danke“, sagte die CDU-Politikerin, die nach Kontakt zu einem Infizierten selbst von zu Hause arbeitet, in ihrem am Samstag veröffentlichten Wochenend-Podcast. Aber noch gebe es keinen Grund, die Regeln zu lockern. „Ich muss Sie bitten, seien Sie geduldig.“