Amazon-Mitarbeiter demonstrierten in New York

In den USA haben Angestellte des Onlinehandelsriesen Amazon gegen mangelhaften Schutz vor Coronavirus-Infektionen während der Arbeit demonstriert. Zwischen 50 und 60 Arbeiterinnen und Arbeiter schlossen sich in New York einer Kundgebung vor einem Amazon-Lager an. Das Unternehmen selbst erklärte, lediglich 15 Menschen hätten teilgenommen.

Die Demonstrierenden forderten die Schließung und Desinfizierung des Gebäudes, nachdem ein Angestellter dort positiv auf CoV getestet worden war.

Demonstration von Amazon-Mitarbeitern in New York
APA/AFP/Getty Images/Spencer Platt

Organisator entlassen

Nach den Protesten wurde deren Organisator, Christian Smalls, von Amazon entlassen. Smalls hatte im Kurznachrichtendienst Twitter geschrieben, dass sich Tausende Amazon-Angestellte in den Gebäuden des Onlineriesen mit dem Coronavirus ansteckten.

Amazon bezeichnete die Anschuldigungen als „irreführend“ und beteuerte, die Unternehmensführung habe „extreme“ Maßnahmen zum Schutz seiner Mitarbeiter vor der Pandemie getroffen. Die Entlassung von Smalls begründete Amazon mit dessen Teilnahme an dem Protest in New York, obwohl sein Arbeitgeber ihn zu häuslicher Quarantäne aufgefordert hatte. Smalls habe zuvor Kontakt mit einem Infizierten gehabt und mit seiner Teilnahme die anderen Demonstranten gefährdet.

Nachspiel für Amazon

New Yorks Generalstaatsanwältin Letitia James nannte das Vorgehen Amazons „schändlich“. Sie kündigte die Prüfung rechtlicher Schritte an. James rief zudem die Arbeitsschutzbehörde National Labor Relations Board zu Ermittlungen auf. New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio gab bekannt, dass er eine Untersuchung des Vorfalls durch den Menschenrechtsbeauftragten der Stadt angeordnet habe.