Lombardei bestätigt abgeflachte Epidemiekurve

Die Lombardei, die von der Coronavirus-Krise am stärksten betroffene Region Italiens, bestätigt, dass die Epidemiekurve abflacht. „Die Epidemiekurve hat sich stabilisiert. Die Zahl der neuen Infektionen wächst nicht mehr“, sagte der lombardische Präsident Attilio Fontana auf Facebook. Er hoffe, dass bald die Zahl der neuen Infektionen zurückgehen wird.

Wichtig sei jedoch, dass die Ausgangssperre weiterhin eingehalten werde. „Heute habe ich mehr Autos auf den Straßen als sonst gesehen. Die Bürger müssen begreifen, dass wir weitere Opfer bringen müssen, wollen wir diese Epidemie besiegen“, so Fontana.

Experte: Ohne Impfstoff Eingrenzung der Kontakte wichtig

Auch Alberto Mantovani, wissenschaftlicher Direktor des Instituts Humanitas und angesehener Immunologe, warnte vor der Gefahr, die Vorbeugungsmaßnahmen zu früh aufzulockern. Solange kein Impfstoff entwickelt worden sei, müsse man soziale Kontakte eingrenzen.

Die Suche nach Impfstoffen sei noch im Gange. „Wir werden aber noch Zeit benötigen, denn wir müssen nicht nur über die Wirkung, sondern auch über die Sicherheit eines Impfstoffes sicher sein, der Milliarden von Personen eingespritzt werden könnte“, sagte Mantovani im Interview mit der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ (Mittwoch-Ausgabe).

Italien verlängert Ausgangsbeschränkungen

Italiens Regierung verlängert unterdessen die strengen Ausgangsbeschränkungen für die 60 Millionen Bürgerinnen und Bürger wegen der Coronavirus-Krise bis zum 13. April. Das kündigte der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza in Rom im Senat an.

Ein Arbeiter in Schutzausrüstung desinfiziert den Platz vor dem Mailänder Dom
Reuters/Flavio Lo Scalzo

Die Verlängerung hatte die Regierung bereits Anfang der Woche in Aussicht gestellt. Seit 10. März dürfen sich die Menschen im Land nicht mehr frei bewegen. Schulen sind zu, viele Fabriken ebenfalls. Die Beschränkungen galten bisher bis zum 3. April.