Weltarbeitsorganisation: „Schlimmste Krise“ seit 2. Weltkrieg

Die Weltarbeitsorganisation (ILO) schätzt, dass aufgrund der Coronavirus-Krise die geleistete Arbeitszeit in den kommenden Monaten um Milliarden von Stunden sinken wird. Insgesamt sind laut ILO derzeit rund 2,7 Milliarden arbeitende Menschen von irgendwelchen Maßnahmen betroffen – das sind rund 81 Prozent aller Arbeitskräfte weltweit, gab die ILO heute bekannt.

Für das zweite Quartal 2020 rechnet die ILO mit einem weltweiten Rückgang der geleisteten Arbeitsstunden um 6,7 Prozent – das entspricht der Arbeitszeit von rund 230 Millionen Arbeitskräften (bei 40 Wochenstunden). In Europa sinke die Arbeitszeit um geschätzte 7,8 Prozent.

Schlimmer als anfangs erwartet

„Umstellungen bei der Beschäftigung folgen normalerweise mit etwas Verspätung auf wirtschaftliche Abschwünge. (…) In dieser aktuellen Krise wurde die Beschäftigung aber durch Lock-downs und andere Maßnahmen direkt und zudem härter getroffen, als am Anfang der Pandemie erwartet wurde“, hieß es in der Analyse. „Es handelt sich hier um die schwerste globale Krise seit dem Zweiten Weltkrieg.“

Am stärksten von der Coronavirus-Krise getroffen werden laut ILO unter anderem das Gastgewerbe, das Handwerk, der Groß- und Einzelhandel sowie Autowerkstätten. „Wir müssen Lösungen finden, die allen Teilen der globalen Gesellschaft helfen – besonders denen, die am verletzlichsten sind oder sich am wenigsten selbst helfen können“, sagte ILO-Generaldirektor Guy Ryder.