Spanien plant ab Ende April langsame Rückkehr zu Normalität

Das besonders schwer von der Coronavirus-Pandemie betroffene Spanien könnte nach Auffassung der Regierung Ende April Schritt für Schritt zu einer gewissen Normalität zurückkehren.

Kurz vor der offiziellen Verlängerung der strikten Ausgangsbeschränkungen bis zum 26. April versicherte Finanzministerin und Regierungssprecherin Maria Jesus Montero heute in einem Interview mit dem Sender Antena 3, dass die Bürger nach diesem Datum langsam „ihr normales Leben zurückgewinnen können“. Für Menschen, die Straßen und Plätze bevölkerten, werde es aber „klare Anweisungen“ der Regierung geben, so Montero.

Zweite Verlängerung strenger Maßnahmen

In Spanien herrscht seit dem 15. März ein striktes Ausgehverbot, das nun bereits zum zweiten Mal verlängert wird. Das Parlament muss der von Ministerpräsident Pedro Sanchez angekündigten Maßnahme noch zustimmen. Die knapp 47 Millionen Spanierinnen und Spanier dürfen nur zum Einkaufen und in Sonderfällen vor die Tür, Spaziergänge und Sport sind nicht erlaubt.

Die strengen Beschränkungen zeigen jedoch langsam Wirkung: Die Zahl der Neuinfektionen ist mittlerweile deutlich rückläufig. Sanchez hatte vor wenigen Tagen durchblicken lassen, dass es ab Ende April Lockerungen für die Bevölkerung geben werde.

Frankreich für strikte Kontaktsperren bis mindestens Mai

Die französischen Gesundheitsexpertinnen und -experten halten die strikten Kontaktsperren im Land mindestens bis Mai für nötig. Der Chef des Beratergremium der Regierung, Jean-Francois Delfraissy, empfahl heute im französischen Radio, die Einschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus noch mehrere Wochen aufrecht zu halten. Sie sind seit 17. März in Kraft, wurden stellenweise weiter verschärft und zuletzt bis zum 15. April verlängert. Ministerpräsident Edouard Philippe hatte bereits angedeutet, sie müssten darüber hinaus eingehalten werden.

Frankreich verzeichnet inzwischen über 10.000 Tote und meldete zuletzt gut 1.400 innerhalb eines Tages. Weltweit liegt Frankreich mit der Totenzahl nun an vierter Stelle hinter Italien, Spanien und den USA.