Rochade im AUA-Aufsichtsrat

Im Aufsichtsrat der AUA hat es eine Rochade gegeben – dies, „um die erforderliche Koordination während der Coronakrise zu gewährleisten“, wie die Fluggesellschaft heute mitteilte. Die Lufthansa-Vorstände Harry Hohmeister und Michael Niggemann legten ihre Funktionen im Aufsichtsrat der AUA nieder.

Neue Aufsichtsratschefin wurde die Lufthansa-Vorständin Christina Foerster, die Hohmeister in dieser Funktion nachfolgte. Dafür fand am 2. April eine außerordentliche Hauptversammlung statt. Der weitere Lufthansa-Vorstand Detlef Kayser ersetzt Niggemann als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender. Das Kontrollgremium besteht weiterhin aus sechs Mitgliedern.

Grenze von 120 Mio. kann überschritten werden

Die AUA geriet durch die Pandemie in ernste Schwierigkeiten. Nun benötigt sie Staatshilfe. Die Verhandlungen darüber laufen, und es gibt offenbar zwei Möglichkeiten. Entweder der Staat beteiligt sich an der AUA, oder – und das ist laut Experten wahrscheinlicher – der Bund gewährt der AUA einen Überbrückungskredit.

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) verwies auf den 15 Mrd. Euro schweren Hilfsfonds. Dort liege zwar die Höchstgrenze der Hilfe bei 120 Mio. Euro, es sei aber auch klar, dass im Einzelfall mehr Geld fließen könne. Die Entscheidung, ob mehr Hilfe notwendig ist, betreffe nicht nur die AUA, sondern möglicherweise auch andere Unternehmen, so die Ministerin.

SPÖ fordert Beteiligung

Die SPÖ warnte bei der Rettung der AUA vor Fehlern. Die Republik müsse sich bei großen Unternehmen – konkret bei Staatshilfen über 100 Mio. Euro – am Eigenkapital der Unternehmen beteiligen. „Wenn die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler jetzt die Unternehmen retten, müssen sie auch am Aufschwung und entsprechenden Gewinnen der Unternehmen nach der Krise beteiligt werden“, forderte SPÖ-Industriesprecher Rainer Wimmer.

Wien begrüßt Überlegungen zu Staatshilfe

In Wien wurden die Überlegungen, die Austrian Airlines mit staatlicher Hilfe zu retten, begrüßt. Erst zuletzt wurde bekannt, dass der Geldbedarf bei der AUA höher sein könnte als bisher angenommen. Wenn der Staat der AUA hilft, will auch Laudamotion Staatshilfe.

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Flughafen Wien setzt sich für Rettung ein

Wenig verwunderlich: Auch der Flughafen Wien-Schwechat setzt sich für eine staatliche Rettung der Lufthansa-Tochter ein. Die Fluggesellschaft ist der größte Kunde des Flughafens.

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