Johnson nicht mehr auf Intensivstation

Der britische Premierminister Boris Johnson ist von der Intensivstation entlassen worden. Er werde nun zunächst engmaschig überwacht, hieß es gestern Abend in einer Erklärung. Der Premier sei guter Dinge. Johnson ist an Covid-19 erkrankt.

Stellvertreter seit Tagen ohne Kontakt zu Johnson

Der Stellvertreter des mit dem Coronavirus infizierten britischen Premiers Boris Johnson, Außenminister Dominic Raab, hatte dagegen kurz zuvor betont, er habe seit Samstag nicht mehr mit seinem Chef gesprochen – was eher auf die Schwere der Erkrankung hinwies.

„Ich glaube, es ist wichtig, ihm zu erlauben, sich auf seine Genesung zu konzentrieren – besonders, solange er in Intensivbehandlung ist“, sagte Raab. Johnson mache weiterhin „positive Schritte vorwärts“ und sei guten Mutes, sagte der Außenminister. Er müsse aber weiterhin intensivmedizinisch behandelt werden. Johnson erhalte weiterhin eine „reguläre Sauerstoffbehandlung“, hatte ein Regierungssprecher zuvor gesagt.

Aufnahme der Regierungsgeschäfte könnte sich ziehen

Der 55 Jahre alte Premierminister war am Sonntag ins St. Thomas’ Hospital gebracht worden, nachdem die Symptome seiner Covid-19-Erkrankung nach eineinhalb Wochen noch nicht abgeklungen waren. Am Montag verschlechterte sich sein Zustand derart, dass er auf die Intensivstation verlegt werden musste. Britische Medien rechneten damit, dass es Wochen dauern könnte, bis Johnson wieder die Regierungsgeschäfte übernehmen kann.

„Wir müssen durchhalten“

Hoffnungen auf eine baldige Lockerung der Ausgangsbeschränkungen in dem Land erteilte Raab eine Absage. „Wir sind noch nicht am Ende – wir müssen durchhalten“, sagte der konservative Politiker. Johnson hatte am 23. März unter anderem alle Geschäfte, die nicht der Grundversorgung dienen, schließen lassen.

Sportliche Aktivitäten sind nur noch einmal am Tag und nur allein oder gemeinsam mit Mitgliedern desselben Haushalts erlaubt. Eigentlich hätten die Maßnahmen am Ostermontag überprüft werden sollen. Doch damit sei nun frühestens Ende kommender Woche zu rechnen, so Raab.