Jane Goodall: „Missachtung“ von Natur verursachte Pandemie

Die verheerende Coronavirus-Pandemie ist nach Ansicht der berühmten Primatenforscherin und Umweltaktivistin Jane Goodall durch einen respektlosen Umgang des Menschen mit Natur und Tieren ausgelöst worden. „Unsere Missachtung der Natur und unsere Respektlosigkeit gegenüber den Tieren haben die Pandemie verursacht“, sagte Goodall.

Primatenforscherin Jane Goodall
Reuters/Christian Hartmann

Die 86-Jährige rief zu einem anderen, bewussteren Umgang mit der Umwelt auf, um künftige Katastrophen zu verhindern. „Wenn wir beispielsweise den Wald zerstören, werden die verschiedenen Tierarten, die ihn bewohnen, gezwungen, auf engerem Raum zu leben. Krankheiten werden von einem Tier auf das andere übertragen – und eines dieser Tiere, das gewaltsam in die Nähe des Menschen gebracht wird, wird diese wahrscheinlich infizieren“, erklärte die britische Forscherin, die insbesondere durch ihre Arbeit mit Schimpansen in Afrika berühmt wurde.

Gegen Tiermast

Zudem sieht die Forscherin die Jagd auf Tiere, die Wildtiermärkte in Afrika und Asien sowie eine auf Fleischkonsum ausgerichtete Intensivlandwirtschaft als „Bedingungen, die den Viren die Möglichkeit geben, von einer Spezies auf die andere und auf den Menschen überzuspringen“.

In Afrika sei es aber schwierig, den Fleischverkauf zu stoppen, da zahlreiche Menschen für ihren Lebensunterhalt darauf angewiesen seien.

Goodall hofft auf Umdenken

Sie betonte, dass jeder Mensch zu einem bewussteren Umgang mit Natur und Tieren beitragen könne. „Es bleibt zu hoffen, dass durch diese beispiellose Reaktion mit den weltweiten Abriegelungen mehr Menschen aufwachen und endlich darüber nachdenken, wie sie ihr Leben anders leben können“, sagte Goodall.