Huthi-Gericht in Jemen verurteilt Journalisten zum Tod

Ein Gericht in der von den Huthi-Rebellen kontrollierten jemenitischen Hauptstadt Sanaa hat nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten vier Journalisten zum Tode verurteilt. Den Angeklagten sei Spionage vorgeworfen worden, teilte die in Genf ansässige jemenitische Menschenrechtsorganisation SAM gestern mit.

Der Leiter der Organisation, Tawfik al-Humaidi, erklärte, die Urteile gehörten zu einer Serie von Maßnahmen der Huthis, um jede Opposition zum Schweigen zu bringen. Ihm zufolge hatten die Rebellen bereits zuvor rund 150 Todesurteile wegen angeblicher Spionage verhängt, die bisher jedoch nicht vollstreckt worden seien. Von den Rebellen gab es bisher keinen Kommentar zu den neuen Urteilen.

Die Huthis hatten 2014 große Teile des bettelarmen Landes im Süden der arabischen Halbinsel überrannt, darunter die Hauptstadt Sanaa. Sie kämpfen gegen die international anerkannte Regierung, die mit einer von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition verbündet ist. Das sunnitische Saudi-Arabien sieht in den Huthis einen engen Verbündeten seines schiitischen Erzfeindes Iran.

Das Militärbündnis hatte in dieser Woche einseitig eine zweiwöchige Waffenruhe für das Bürgerkriegsland verkündet. Beide Seiten werfen sich jedoch gegenseitig vor, gegen diese zu verstoßen.