4,14 Mio.: Regierung verdoppelt „Nachbar in Not“-Spenden

Angesichts der humanitären Notsituation in Syrien hat Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in der ORF-„Pressestunde“ am 8. März angekündigt, dass die Regierung alle privaten Spenden verdoppeln wird, die bis Ostern über die Hilfsaktion „Nachbar in Not“ für Syrien gesammelt werden. Laut Außenministerium sind bis zum heutigen Ostersonntag rund 4.143.000 Euro an Spenden eingelangt, die jetzt mit Mitteln aus dem Auslandskatastrophenfonds verdoppelt werden.

Der Bundeskanzler, Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg dankten den Spendern in einer gemeinsamen Aussendung und betonten unisono die Bedeutung von Hilfe an Ort und Stelle. „Die Unterstützung von diesen Menschen in Syrien, die unter einer der größten humanitären Katastrophen unserer Zeit leiden, ist die treffsicherste Hilfe“, so Kurz. Mit dem Geld „können sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von UNHCR, UNICEF und WHO nun besonders um die von Krieg und nun auch von der Bedrohung durch das Coronavirus doppelt betroffenen und leidenden Menschen in Idlib kümmern“, sagte Kogler.

Situation durch Coronavirus verschärft

„Die humanitäre Situation in Syrien ist nach zehn Jahren Krieg katastrophal. Die jüngsten militärischen Auseinandersetzungen im Norden des Landes, speziell in der Region Idlib, und die Covid-19-Epidemie verschärfen die Situation zusätzlich“, sagte Schallenberg. Mit den Geldern aus dem Auslandskatastrophenfonds könne man die Arbeit der genannten Organisationen unterstützen.

Je 40 Prozent der Mittel werden laut Angaben an das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) und das UNO-Kinderhilfswerk (UNICEF) gehen, 20 Prozent an die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie alle haben laut Außenministerium spezielle Programme zur Bekämpfung von Covid-19 ausgearbeitet, die vor allem die besonders verletzlichen Bevölkerungsgruppen schützen sollen. Dazu gehören auch die intern Vertriebenen, die unter besonders schwierigen Verhältnissen in den Behelfslagern im Norden Syriens leben.