„Winterschlaf“ gegen Pandemie geht in Spanien zu Ende

In Spanien durften Hunderttausende Menschen erstmals nach zwei Wochen wieder zur Arbeit fahren. Der „Winterschlaf“, mit dem die linke Regierung den Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie intensiviert hatte, ging in jenen Regionen des Landes zu Ende, in denen der Ostermontag kein Feiertag ist. Von der umstrittenen Verschärfung der Ausgangssperre waren vor allem das Baugewerbe und weite Teile der Industrie betroffen.

Menschen mit Gesichtsmasken in U-Bahn-Station in Madrid
APA/AFP/Javier Soriano

Ministerpräsident Pedro Sanchez hatte gestern allerdings die Spanier gewarnt, es gebe keine echte Lockerung der Ausgangssperre. „Ich will mich sehr deutlich ausdrücken: Wir sind nicht einmal am Beginn einer zweiten Phase. Erste Lockerungen wird es frühestens in zwei Wochen geben. Und die werden schrittweise und vorsichtig sein“, sagte der Regierungschef in einer Rede an die Nation. Er sprach von einem „Krieg, den wir nur vereint gewinnen können“.

Ausgangssperre bis 25. April verlängert

Der „Winterschlaf“ ging unter anderem in Madrid zu Ende, wo Polizeibeamte in U-Bahn-Stationen und Bahnhöfen seit 6.00 Uhr erstmals insgesamt 1,4 Millionen Schutzmasken ausgaben. In der Hauptstadt fuhren nach Medienschätzungen rund 300.000 Menschen wieder zur Arbeit. In vielen anderen Regionen wie Katalonien, Valencia, den Balearen und dem Baskenland war aber Feiertag.

Im von der Pandemie schwer betroffenen Spanien war der Alarmzustand samt strikter Ausgangssperre jüngst um weitere zwei Wochen bis Mitternacht des 25. April verlängert worden. Die 47 Millionen Bürger dürfen seit dem 15. März nur in Ausnahmefällen aus dem Haus. Spaziergänge und Sport im Freien sind zum Beispiel – anders als in anderen Ländern – strikt untersagt.