Tschernobyl: Waldbrand weiter nicht unter Kontrolle

Der Waldbrand in der Sperrzone um das ehemalige ukrainische Atomkraftwerk Tschernobyl ist nach mehr als einer Woche noch immer nicht unter Kontrolle. Die ukrainischen Behörden sagten gestern, für das havarierte Atomkraftwerk bestehe „keine Gefahr“. Umweltschützerinnen und Umweltschützer warnten dagegen, das Feuer sei dem Atomkraftwerk schon gefährlich nahe gekommen.

Luftaufnahme des Waldbrandes in der Nähe des AKW Tschernobyl
APA/AFP/Volodymyr Shuvayev

Die Feuerwehr bekämpfte den Brand mit mehr als 400 Einsatzkräften auf dem Boden und aus der Luft. „Für das Atomkraftwerk und die Lagerstätten besteht keine Gefahr“, sagte ein ranghoher Beamter der Katastrophenschutzbehörde, Wolodymyr Demschuk, gestern Abend in einer Videobotschaft. Seinen Angaben zufolge konzentrieren sich die Feuerwehrleute darauf, die Ausbreitung des Feuers zu stoppen.

Greenpeace: Feuer nur noch 1,5 Kilometer entfernt

Greenpeace Russland sagte dagegen unter Berufung auf Satellitenbilder, das Feuer sei an der nächstgelegenen Stelle nur noch 1,5 Kilometer von der Schutzhülle um den havarierten Reaktorblock entfernt.

Die ukrainischen Behörden machen seit einigen Tagen keine Angaben zur Ausdehnung des Feuers in dem radioaktiv belasteten Gebiet. Der Leiter des Regionalen Feuer-Beobachtungszentrums für Osteuropa, Sergej Sibzew, sagte, das Feuer sei „riesig“ und „unberechenbar“. Im Westen der Sperrzone seien bereits 20.000 Hektar betroffen.