Krise auf Rettungsschiff „Alan Kurdi“

Auf dem blockierten deutschen Rettungsschiff „Alan Kurdi“ vor Sizilien verzweifeln die Menschen nach Angaben der Hilfsorganisation Sea-Eye zunehmend. Ein Mann habe versucht, sich das Leben zu nehmen, teilte die Organisation heute mit. Ein weiterer habe sich selbst verletzt. Die italienische Küstenwache habe deshalb drei von insgesamt 149 Geflüchteten in Sicherheit gebracht.

Deutsches Rettungsschiff „Alan Kurdi“
APA/AFP/sea-eye.org/Nick Jaussi

Das Schiff liegt vor der Stadt Palermo. Eigentlich sollen die Menschen wegen der Coronavirus-Pandemie auf ein größeres Schiff in Quarantäne kommen. Bisher ist jedoch unbekannt, wann das geschehen soll. Italien und Malta haben erklärt, dass sie keine Geflüchteten und Migrantinnen und Migranten an Land lassen könnten, weil diese nicht gesundheitlich versorgt werden könnten.

Weiteres Schiff vor Lampedusa

Einsatzleiter Jan Ribbeck sagte: „Die Menschen werden seit zehn Tagen auf der ‚Alan Kurdi‘ festgehalten und sind total verzweifelt.“ Einige hätten während des Einsatzes der Küstenwache angedeutet, ins Wasser zu springen, um die italienischen Boote zu erreichen. „Sie ließen sich kaum beruhigen“, sagte Ribbeck.

Vor der italienischen Insel Lampedusa wartet auch das spanische Rettungsschiff „Aita Mari“ mit etwa drei Dutzend Menschen auf einen sicheren Hafen.